Ich mache hier jetzt mal einen provokanten Artikel. Die Bundesliga kann jetzt schon nicht mehr mit der Premier League mithalten, aber auch aus anderen Ländern kommt der Druck dadurch dass da potente Geldgeber am Werk sind.
Wir müssen uns endlich von der lächerlichen Steinzeitromantik verabschieden denn der Wettbewerb gilt auch im Sport und man kann den Sport nicht vom System ausklammern.
Die 50+1-Regel wird durch Gerichte früher oder später eh gekippt, da kann man sich noch so auf den Kopf stellen. Die Klage wird irgendwann kommen, sowieso ein Wunder dass es noch keiner gemacht hat.
Bis dahin haben die Plastikvereine aber einen riesigen Vorsprung.
Ohne 50+1-Regel könnten die Traditionsvereine mit Potential wie Berlin, Hamburg oder Frankfurt massiv Geld generieren und so würde eine spannende Bundesliga entstehen mit mehreren Spitzenteams die auch in Europa Spitze wären.
Heute lebt die Bundesliga doch rein vom FC Bayern und das wird auch auf Dauer zum Problem für den FC Bayern, so wie in anderen Ländern die Spitzenvereine unter ihren schwachen Ligen leiden und dadurch in ihrer Entwicklung behindert sind.
Es ist ein Märchen dass diese Vereine dann vom Investoren abhängig wären und wenn dieser keine Lust mehr hat geht der Verein zugrunde. Es zeigt sich doch an den Beispielen dass das nicht der Fall ist.
Sollte ein Inhaber bei einem Traditionsverein die Lust verlieren dann stehen mehrere Schlange und warten schon das zu übernehmen!
Probleme haben eher die Plastikvereine wie Hoffenheim, die könnten durchaus verschwinden wenn der Investor die Lust verliert, aber ein Traditionsverein würde immer jemanden finden.
Heute ist es doch nicht anders, die Vereine sind ja keine VEB wo angeblich alle mitentscheiden, war da ja auch nie Realität. Fakt ist doch dass heute auch schon wenige oder eine Einzelperson über das Schicksal der Vereine entscheiden, nur ohne dass sie massiv Geld reinstecken.
Die Bundesliga könnte nur profitieren, andernfalls wird sie auf Dauer verlieren, denn sie kann nur bedingt Vereine wie Hoffenheim, Wolfsburg oder Ingolstadt vertragen, die kaum Zuschauerinteresse hervorrufen und wo tw. nicht mal Spitzenspiele oder einfache Ligaspiele ausverkauft sind (Ingolstadt kriegt ein 15.000-Zuschauerstadion in der 1. Liga gegen Mainz nicht voll!).
Wenn wir eine Bundesliga mit Traditionsvereinen haben wollen die Zuschauer anziehen müssen wir den Traditionsvereinen auch die Möglichkeit geben dass sie finanziell mithalten können und das geht nur mit Geldgebern die auch mitbestimmen wollen.
Das birgt Chancen aber auch Risiken, nur sehe ich die Chancen als größer an.
Es wurde ja schon vor 30 Jahren über den Zusammenbruch der Vereine in Spanien usw. gesprochen. Nichts ist passiert und da wird nie was passieren, die großen Vereine wird es immer geben und die werden sich immer retten, die sind unzerstörbar, daher sind die Argumente dagegen einfach lächerlich. In diesem System gehen nur kleinere Vereine kaputt die nicht diese Macht haben.
In Deutschland dauert eben alles länger, so hat man ja auch ewig gebraucht um eine Profiliga einzuführen, während andere da schon lange Profligen hatten. Da war man schon hinter dem Mond, denn mit Amateurstatus kann man einfach nicht mithalten und es ist ja auch heute vieles in der Bundesliga amateurhaft.