Schiedsrichter

  • Dass es inzwischen eine krasse Bevorzugung des BVB an quasi jedem Spieltag kommt, ist allerdings Fakt, das kann inzwischen auch keiner mehr bestreiten (bzw fällt mir da nur einer ein 😉)

    Falls du mich meinst - ich schrieb ja, dass ich ebenfalls denke, dass der BVB insbesondere zu Hause im Vorteil ist.


    Aber das Geheule geht mir auf den Keks. Sorgen wir in der AA für dramatisch mehr Stimmung, profitieren wir ebenfalls. Und vom VAR darf man aus den bekannten Gründen nicht viel erwarten.


    Allgemein würde es mir aber zu denken geben, dass es in allen Vereinen nicht wenige gibt, die es für "Fakt" halten, dass ihr Team benachteiligt wird.

  • Ich glaube tatsächlich, dass Fehlentscheidungen menschlich sind. Die Aufregung um sie gehört - für mich - auch irgendwie zum Fußball. Ob Fehlentscheidungen dagegen so oft spielentscheidend sind, wie es der ein oder andere Fan meint, sei dahingestellt.


    Hier nervt einfach besonders, dass der BVB seit - immer schon^^:) - Woche für Woche die (vermeintlich) eigene Benachteiligung durch den Schiedsrichter, zum Teil der eigenen Ursachenforschung, warum man nicht Meister wird etc. etc. etc., macht und durch diverse Aussagen diverser Akteure dies auch (mehr oder weniger) offen kommuniziert. Also die Benachteiligung. Das lässt natürlich, wenn auch vielleicht unbewusst, einen Schiedsrichter einen psychologischen Druck verspüren. Auch menschlich. 2 X überlegt, ob man (richtig) pfeift, ist vielleicht dann einmal zu viel überlegt. Ärgerlich, aber auch irgendwie menschlich.


    Die Aussage zu den Kameras war natürlich lächerlich. Aber am Ende hat er ja bestätigt, dass es eine Fehlentscheidung war. Aber ob spielentscheidend (s.o.) ist mMn fraglich, wenn man die Chancen, die Frankfurt nicht gemacht hat, sieht.

  • Falls du mich meinst - ich schrieb ja, dass ich ebenfalls denke, dass der BVB insbesondere zu Hause im Vorteil ist.


    Aber das Geheule geht mir auf den Keks. Sorgen wir in der AA für dramatisch mehr Stimmung, profitieren wir ebenfalls. Und vom VAR darf man aus den bekannten Gründen nicht viel erwarten.


    Allgemein würde es mir aber zu denken geben, dass es in allen Vereinen nicht wenige gibt, die es für "Fakt" halten, dass ihr Team benachteiligt wird.

    Also ich bin sehr froh, dass wir ein anderes Niveau haben, als die braun-gelbe Wand.

  • Mir sind diese Verschwörungsideen immer suspekt - für mich bleibt eher die Frage nach der Qualität der Schiedsrichter UND des VAR stehen...das geht woanders deutlich besser!

    Dass der FCB bei den Schiedsrichtern einen schweren Stand hat, ist kaum auf eine Beeinflussung von DFL oder DFB und schon gar nicht auf eine Verschwörungstheorie zurückzuführen, sondern wohl eher auf den rapiden gesellschaftlichen Wandel in den meinungsprägenden Eliten Deutschlands.


    Bis vor einigen Jahren war es in allen großen Profisportarten der westlich geprägten Industrienationen üblich, dass die besten Mannschaftssportler wie selbstverständlich einen Bonus bei fast allen Schiedsrichtern hatten. Auch der FCB profitierte diesbezüglich von seinen vielen guten Spielern, von seinem Status als deutscher Branchenführer und wurde regelmäßig etwas mehr bevorteilt als benachteiligt. Im Zweifel für den Stärkeren.


    Vor einigen Jahren begann sich das zumindest in der Bundesliga zu wandeln. Bei den TV-Kommentatoren wurde der FCB kritischer gesehen, in dem meisten Zeitungen und in der Fachpresse ohnehin, die Sportreporter und Journalisten, die schon im vergangenen Jahrhundert tätig waren, wurden von jüngeren Kollegen abgelöst. Von einer Generation, die sich, anders als vorherige Generationen, nicht mehr generell am Stärksten orientiert, sondern eher am Schwächsten oder zumindest am Schwächeren. Die jahrzehntelange Marktführerschaft des FCB ist in deren Wahrnehmung nicht mehr respektabel und aller Ehren wert, sondern ein Problem.


    Das galt analog übrigens auch für Leistungsträger anderer Berufe: Die Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank berieten den jeweiligen Bundeskanzler, reiche Steuerhinterzieher erhielten Bewährungsstrafen, über Wirtschaftskapitäne, Superreiche und Hochadlige wurde respektvoll berichtet, sie erhielten viel mehr Öffentlichkeit als heute. Die Vertreter der großen Industriezweige, auf deren Erfolg Deutschlands Wohlstand gründet, fanden in der Bundespolitik immer schwerer Gehör. Statt den Wirtschaftslobbyisten gehen mittlerweile führende Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen als primäre Politikeinflüsterer im Bundestag ein und aus oder sind gar als Staatssekretäre nach B10 besoldete Spitzenbeamte.


    In Verbindung mit dem Meisterschaftsmonopol des FCB änderte die neuere Journalistengeneration so die öffentliche Wahrnehmung des FCB: Aus dem vielleicht nicht geliebten, aber weithin respektierten und manchmal auch bewunderten Top-Club, der gar die Champions League gewinnen kann, machten sie im Laufe der vergangenen Jahre einen Dominator, dessen Erfolg alle anderen in der Bundesliga unterdrückt. Analog zu den reichen Industriestaaten, deren wissenschaftliche und technologische Überlegenheit nun nicht mehr respektiert und bewundert, sondern als Ursache der Unterdrückung und Ausbeutung ärmerer Länder dargestellt wird.


    Sky ging eine Partnerschaft mit dem BVB ein, alte Bayern-Größen schießen nun als Experten gegen den FCB und produzieren so Schlagzeilen. Und selbstverständlich hat diese geänderte veröffentlichte Meinung einen Einfluss auf die Schiedsrichter: Nur deswegen kann Aytekin im "Doppelpass" von Empathie reden, die ihm in einem bestimmten Moment wichtiger als die Anwendung der Regeln war. Und niemand, der öffentliches Gehör hat, widerspricht ihm.


    Diese Zeitenwende schlägt meiner Wahrnehmung nach heuer voll durch. Mittlerweile finde ich, dass der FCB in der Bundesliga wirklich offensichtlich benachteiligt wird.

  • Rodeo_Baierlorzer

    Glückwunsch! Ich habe in diesem Forum schon sehr viel gequirlte Kacke gelesen, ob mit oder ohne Unterhaltungswert - aber deine neoliberale Mimimi-Tirade schlägt alles...fast möchte man dir einen Therapieplatz vermitteln...aber die haben auch so genug zu tun!

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  • Rodeo_Baierlorzer

    Glückwunsch! Ich habe in diesem Forum schon sehr viel gequirlte Kacke gelesen, ob mit oder ohne Unterhaltungswert - aber deine neoliberale Mimimi-Tirade schlägt alles...fast möchte man dir einen Therapieplatz vermitteln...aber die haben auch so genug zu tun!

    Das sollte gar keine Tirade sein, eher ein sachlicher Erklärungsversuch. Habe ich etwas übersehen oder einen Fehler gemacht?

  • der vierte Absatz entwertet alles.

    Exakt. Das übrige ist meiner Meinung nach arg konstruiert und bestenfalls erklärbar mit der 10jährigen Dominanz des FCB und einer gewissen medialen Sehnsucht nach Veränderung - aber nicht in dem Ausmaß. Gut, kan man diskutieren wenn man an sowas Spaß hat. Aber dieser politische "Exkurs" in Absatz 4 könnte Montgomery Merz von den kalten Lippen gesprungen sein... ;)

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  • Das habt ihr alle miteinander jetzt davon.


    Jetzt bewahrheitet sich alles, was plattfuss schon immer wusste und worüber ihr euch lustig gemacht habt. 8o


    Es ist alles eine einzige gigantische Verschwörung, vom DFB und VAR, über UEFA bis Katar. 8|


    Aber Spaß beiseite. Was können wir in diesem Land überhaupt noch und was bringen wir noch zustande?!


    Wieso sollte es bei Schiedsrichtern also anders sein?

    #FCB2020: happy anniversary & 120 years of passion! <3

  • Ich schaue gerade NFL und da läuft es einfach super mit den Schiris und dem Videobeweis.

    Kann der den Fall auf dem Feld zu 100% widerlegen, dann macht er das, wenn nicht bleibt die Entscheidung stehen.

    Fertig.

    Dazu noch Challenges für die Coaches und gut.

    Das kann doch nicht so fucking schwer sein.

    Ein Milliardengeschäft und die Regelhüter sind ein Haufen unbegabter Amateure

    Give a man fire, he‘ll be warm for a day.

    Set a man on fire, he‘ll be warm for the rest of his life. - Rincewind

  • Diese ganzen Typen sind einfach völlig lernresistent.

    Vor Jahren hat ein Schiedsrichter Brych nach einem Spiel eingeräumt - hätte ich mir das noch einmal angesehen, hätte ich anders entschieden!

    Sowas sollte doch eigentlich allen Schiedsrichtern eine Lehre sein - peinlicher geht es doch eigentlich für einen Schiri nicht.

    Und was waren die Konsequenzen - der eine faselt von Empathie und der andere sagt - ja wenn ich mir das nochmal angesehen hätte....

    Haben aber beide nicht.

    Offenbar ist die Arroganz, sowieso alles zu wissen, so groß, dass Lehren aus anderen Fällen zu ziehen, überhaupt nicht in Frage kommt.

    Wo die Sonne der Erkenntnis tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.