Manuel Neuer

  • Sagt doch einfach, dass ihr Deutschland als Weltmeister bzw. Europameister sehen wollt.

    Das ist schon sehr seltsam und auch albern, wenn man angeblich nur Spielern den Titel wünscht, damit die etwas gewonnen haben.

    Ihr wollte mit Familie und Freunden grillen, Fußball schauen und für Deutschland sein, weil ihr Deutsche seid. Das ist doch ganz einfach. Ihr dürft das schon sagen. Interessiert hier doch auch nicht, ob Musiala seine Führerschein macht, was auch ein Meilenstein ist. ;)

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  • man darf auch sagen dass man Deutschland nicht als EM oder WM sehen will.

    Selbstverständlich

    Mir geht es nur um dieses seltsame Freuen für einen Spieler.

    Ich bezweifle doch sehr, dass man bei Abpfiff des Endspiels hört: “Jaaaaaaa, Kimmich/Neuer ist Europameister.”

    Irgendwie hört man da immer ein, “Wir sind…”

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  • Selbstverständlich

    Mir geht es nur um dieses seltsame Freuen für einen Spieler.

    Ich bezweifle doch sehr, dass man bei Abpfiff des Endspiels hört: “Jaaaaaaa, Kimmich/Neuer ist Europameister.”

    Irgendwie hört man da immer ein, “Wir sind…”

    versteh schon worauf du hinaus willst.

    Würde ja persönlich jede WM und EM gegen eine Superliga eintauschen. ;):P

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  • Naja, man kann hier aber schon manchmal das Gefühl bekommen, dass man sich als Deutscher nicht freuen dürfte über Erfolge der Nationalmannschaft, von daher verstehe ich das schon.

  • Naja, man kann hier aber schon manchmal das Gefühl bekommen, dass man sich als Deutscher nicht freuen dürfte über Erfolge der Nationalmannschaft, von daher verstehe ich das schon.

    Darf man doch. Andere sehen darin nichts.


    Ich halte einfach Nationalspiele für unnötig und verstehe nicht, warum wir z.B. den baldigen Bums in Katar als FC Bayern finanzieren. Wir zahlen alleine für Sané und Müller 40 Millionen Euro (!!!) im Jahr und die kicken dort mit Schmierhoff um den Katar-Cup.


    Die Qualität der Nationalspiele ist naturgemäß auch unter CL-Niveau, d.h. Fußballfeinschmecker dürften wohl auch nicht 100% auf ihren Geschmack kommen.


    Diese Turniere sind das, was im Filmbusiness als "Fanservice" bezeichnet wird. Man bedient die Masse. In einem tagelang medial gepushten Deutschland tritt vermeintlich gegen Russland an. Als wäre Krieg. Die Nationen messen sich. Da geht an manchen Orten das Zipferl hoch, obwohl man sonst vielleicht gar nicht so viel mit dem Sport zu tun hat.


    Soll ja alles sein, meinetwegen. Ich werde sicher demnächst auch mal im Pub sitzen und so ein EM-Spiel genießen. Irgendwo auch ganz schön, wenn man sowas wieder unter Leuten erleben darf.


    Aber nicht im Ansatz ist Schland das, was der FC Bayern München ist. Weder sportlich, noch in der Identifikation. Mia san mia und was außerhalb Bayerns passiert, juckt mich nur nebenbei...

  • Diese Turniere sind das, was im Filmbusiness als "Fanservice" bezeichnet wird. Man bedient die Masse.

    Ich sehe darin aber auch nichts verwerfliches. Für mich auch ein passendes Beispiel, nur sehe ich das deutlich positiver als du. Das größte und erfolgreichste Filmfranchise der Neuzeit (das MCU) ist nichts anderes als 100 Prozent Fanservice.


    Die Nationalmannschaften bieten für "Casuals" einen guten Einstieg in den Fußball. Ich kann mich gut erinnern, wie ich einer Freundin 2005 während des Confed Cups erklären musste, was die Faszination Fußball so ausmacht und warum das ein Jahr später so eine große Nummer hierzulande wird. Sie hatte bis dahin keine Berührungspunkte zum Fußball. Jahre später stand die Dame - auch aufgrund des Sommermärchen-Hypes - jedes Wochenende auf der Tribüne am Böllernfalltor. Die Liebe zum Fußball wurde tatsächlich durch die Nationalmannschaft und des Public Viewings in ihr geweckt. Und ich kenne noch 1-2 Beispiele mehr.


    Zumal sollte man auch nicht vergessen, dass Länderspiele Plattformen für Fußballer aus kleinen Ländern bietet. So mancher Noname ist durch eine Endrunde durchgestartet. Andere wiederrum werden nur bei einer Endrunde die Chance haben, sich gegen Weltstars in einem Pflichtspiel messen zu können.


    Mir wird im Vereinsfußball ohnehin viel zu viel Gatekeeping betrieben. Der Nationalmannschaftsfußball ist für mich eine andere Art von Fußball. Ich möchte ihn nach wie vor nicht missen. Nicht aufgrund der Qualität, sondern weil sie einfach andere, oben genannte Aspekte des Sports bedient.


    Auch wenn man aus reiner Vereinssicht kaum positive Punkte finden kann. Da würde ich zustimmen.

  • Und was hat das mit Neuer zu tun?

    8 Bayern Spieler sind bei dem Turnier das Dich nicht interessiert und wollen die EM und WM gewinnen.

    Neuer als Kapitän vorne an.

    WM ist der weltweit größte Sportevent- weil es die Leute nicht interessiert?

  • Mir wird im Vereinsfußball ohnehin viel zu viel Gatekeeping betrieben. Der Nationalmannschaftsfußball ist für mich eine andere Art von Fußball. Ich möchte ihn nach wie vor nicht missen. Nicht aufgrund der Qualität, sondern weil sie einfach andere, oben genannte Aspekte des Sports bedient.

    Da ist schon was dran. In gewisser Hinsicht ist der Nationalelf-Fußball wesentlich "ehrlicher" als das Spiel auf Vereinsebene, weil die Turniere tatsächlich eine ziemlich ungeschönte Leistungsschau der Entwicklungsarbeit der letzten Jahre in den einzelnen Nationen sind. Vieles von dem was das Spiel an sich auf Vereinsebene immer ekliger macht, gibt es auf Länderebene nicht. Keine gigantischen Ablösen und Gehälter jenseits aller ethisch akzeptablen Grenzen, keine Vertragsbrüche und ein "sich weg streiken", keine Zahavis und Raiolas, keine mit Geld aus fragwürdigen Quellen zusammengekauften Söldnertruppen. Du musst mit dem arbeiten was verfügbar ist und wenn ein Land wie Deutschland über Jahre keinen vernünftigen Mittelstürmer hervorbringt, dann kannst du den Polen den Lewandowski eben nicht einfach wegholen.


    Eigentlich sollte man meinen das gerade die größten Kommerz-Kritiker den Nationenvergleich abfeiern würden. Tun sie aber nicht, auch weil (nicht nur in Deutschland) seitens der Verbände andere, aber kaum weniger schwerwiegende Fehler gemacht wurden.

  • Der Nationen-Vergleich mag "ehrlicher" sein, aber er ist natürlich unfairer. Ein Land mit vier Millionen Einwohnern bleibt ein Land mit vier Millionen Einwohnern. Man stelle sich vor, Fußball hätte in China oder Indien traditionell denselben Stellenwert wie bei uns! Dann wären wir sicherlich zwei bis dreimal weniger Weltmeister geworden.


    Der andere Punkt ist, dass die "Unehrlichkeit" des Vereins- auch für den Verbandsfußball Konsequenzen hat. Früher waren die Nationalmannschaft sowas wie eine nationale Leistungsschau. England und die PL sind das beste Beispiel dafür: Obwohl (oder weil) es die besten Spieler der Welt auf die Insel zieht, bekommt deren N11 vermutlich dauerhaft nichts gebacken. Und der Fan sieht natürlich, dass das Tempo im Ligabetrieb ein ganz anderes als bei der Nationalmannschaft ist.


    Da helfen am Ende dann eigentlich nur noch Nationalstolz, die Freude am großen Event - und vor allem der Umstand, dass der Liga-Betrieb Pause hat.

  • Schrieb ich ja. Da gibt es viele Faktoren. Aber der mit Abstand wichtigste ist die Auswahl.


    Gemessen an deutschen Verhältnissen könnte China seine Besten aus über 100.000.000 Spielern auswählen. Dann mal gute Nacht, Deutschland, Italien, Brasilien und Co.!

  • Sagt doch einfach, dass ihr Deutschland als Weltmeister bzw. Europameister sehen wollt.

    Das ist schon sehr seltsam und auch albern, wenn man angeblich nur Spielern den Titel wünscht, damit die etwas gewonnen haben.

    Ihr wollte mit Familie und Freunden grillen, Fußball schauen und für Deutschland sein, weil ihr Deutsche seid. Das ist doch ganz einfach. Ihr dürft das schon sagen. Interessiert hier doch auch nicht, ob Musiala seine Führerschein macht, was auch ein Meilenstein ist. ;)

    Es ging aber in der Diskussion zunächst um die WM in Katar 2022, die man ja durchaus sehr kritisch sehen kann, obwohl man ansonsten gerne Nationalmannschafts-Turniere schaut.


    Ich interessiere mich aktuell praktisch kaum für die deutsche Nationalmannschaft, weiß aber, dass ich am 15. Juni doch wieder die Daumen drücken werde, weil es ein Turnier ist, weil die Atmosphäre eine spezielle ist, weil ich Turniere der Nationalmannschaften dann doch immer interessant finde und weil es für mich unvorstellbar ist, einer anderen Mannschaft die Daumen zu drücken als der, die das Land vertritt, dessen Staatsangehörigkeit ich habe. Kann aber jeder anders sehen. Trotzdem bleibt es dabei: Werden wir rausgekickt, ist die emotionale Distanz so groß, dass es mich keine 20 Minuten beschäftigen würde. Gewinnen wir, ist das nett, aber nicht ansatzweise vergleichbar mit Erfolgen von Bayern.

    Reiner Weltverein, ma' sag'n!

  • Interessiert hier doch auch nicht, ob Musiala seine Führerschein macht, was auch ein Meilenstein ist.

    So sehr, wie über den authentischen Mentalitäts-Guru M. Reus hergezogen wurde, ist die Sache mit dem Führerschein schon nicht unwichtig... ;)

    Bitte denken Sie scharf nach, was Sie in eine Signatur schreiben.

  • versteh schon worauf du hinaus willst.

    Würde ja persönlich jede WM und EM gegen eine Superliga eintauschen. ;):P

    Das glaube ich, denn als Schluchtenschahiser hat man seit Hans Krankl ja auch nix mehr abzufeiern... ;)

    Bitte denken Sie scharf nach, was Sie in eine Signatur schreiben.

  • Abgesehen von der Weltklasse-Parade gegen Reus und auch anderen guten Aktionen (Kopfballduell gegen Haaland, solide andere Paraden) ist mir gestern wieder klar geworden, wie sehr ich den vermissen werde, wenn er mal weg ist. Vor allem im Kontrast zu Kobel war das dermaßen auffällig, was für eine andere Liga Neuer ist, wenn er den Ball am Fuß hat. Sah aus wie Kreisklasse verglichen mit Champions League.


    Die ruhigen Momente, die wir hatten, hatten wir auch viel Neuer zu verdanken, weil der auch mal den Ball am Fuß halten kann und ein brutales Timing hat, wenn es um den Moment der Ballabgabe geht. Das sieht immer sehr knapp aus, geht aber praktisch nie schief. Unsere Spieler kriegen dadurch aber wichtige Sekunden, um sich freizulaufen oder das Spiel breit zu machen. Das ist auch einfach etwas, das ungemein wichtig ist, wenn das Spiel hektisch wird. Den Sechser kann man mit 3 Leuten anlaufen und kaputt pressen, den Torwart erst nach langer Verzögerung und dann maximal mit einem Spieler. Und bei Neuer ist es halt egal, ob er den Ball auf dem linken oder rechten Fuß hat, die Passqualität ist immer gleich.


    Er hat zum Glück ein verdientermaßen hohes Standing, aber wie gut das alles ist, besonders im fußballerischen Vergleich, wird einem klar, wenn man Kobel und co. sieht. Wir sind da seit 10 Jahren ein unglaublich hohes Niveau gewohnt, was auf dem Level in meinen Augen kein Torwart jemals erreicht hat, auch im Moment niemand außer Neuer. Und dabei beziehe ich mich vor allem auf das Fußballerische, seine Qualitäten bei Fernschüssen, im 1 vs. 1, in der Strafraumbeherrschung oder auf der Linie sind dabei nicht mal berücksichtigt. Das perfekte Torwart-Gesamtpaket. Phänomenale Qualität und fraglich, ob man das alles in der Kombination auf dem Level jemals wieder irgendwo sehen wird. Das ist halt einfach auch ein Jahrhunderttalent, das das Niveau seit mindestens 10 Jahren halten kann.