Carlo Ancelotti

  • Zum Thema Carlo scheint schon alles gesagt.


    Und die Meisterschaft ist glücklicherweise trotz der miesen letzten Spiele eingefahren. Dass da nix mehr passieren kann, ist schon mal angenehm.


    Bin gespannt, wie es gegen Dortmund wird.

    FC Hollywood 2.0


    Est. 25.11.2016

  • Einige Spieler sind besser, andere schlechter geworden.

    Da das ja durchaus mit Ausschlag gebend für die abschließende Bewertung der Trainerleistung nach der Saison sein wird, sollte man das vielleicht mal im Einzelnen durchgehen, statt so etwas pauschal rein zu werfen.


    Neuer: Gleichbleibend, allerdings weit weniger in den Qualitäten gefordert, die ihn völlig außergewöhnlich machen. Man hat ihn nämlich weit weniger ins Aufbauspiel mit einbezogen.


    Lahm: über weite Teile der Saison schlechter, was allerdings auch mit dem Alter zusammenhängt. Dafür kann Carlo nix, Wohl aber dafür, ihn wieder als klassischen RAV eingesetzt zu haben, was Dummfug war und Lahm schlechter aussehen ließ.


    Boateng: Verschlechtert, auch schon vor seiner letzten schweren Verletzung. Sowohl im Aufbauspiel als auch defensiv nicht mehr auf dem Level, das man von ihm kannte.


    Hummels: Lässt sich nicht bewerten, da Neuzugang. In Dortmund habe ich ihn nicht wirklich verfolgt letztes Jahr. Allerdings trotzdem unser bester IV diese Saison- und er hat sich klar gegen die Spielidee von Carlo geäußert.


    Martinez: Nicht zu bewerten, weil erstmals wieder voll da. Stark, aber eben nicht im Vergleich zu sehen.


    Alaba: Schlechter. Baute unter Guardiola bereits ab, war da aber noch wertvoll aufgrund seiner Flexibilität. Mittlerweile aber als LAV weit weg von der Weltspitze.


    Alonso: Viel schlechter. Musste spielen, spielen, spielen, litt wahnsinnig unter der Spielanlage, weil er selbst ständig Löcher zulaufen und Feuerwehr spielen musste.


    Vidal: Schlechter. In der Liga teilweise katastrophal, spielte trotzdem immer. Und auch in den großen Spielen, in denen er früher zuverlässig lieferte, nicht mehr auf dem Level, das ihn unverzichtbar machte.


    Thiago: Besser. Gründe bekannt.


    Müller: Viel, viel schlechter. Findet keine Räume mehr, trifft nicht mehr, ist sichtlich unzufrieden mit sich und der Mannschaft.


    Lewandowski: Gleichbleibend.


    Robben: Schlechter. Nicht viel, aber etwas. Kann Altersgründe haben, auffällig ist aber vor allem, dass er unter der schwachen Form und den fehlenden Kombinationen mit Müller leidet.


    Ribéry: Viel schlechter. Auch altersbedingt, aber seine Stärke in der Zentrale wird überhaupt nicht genutzt.


    Alles, was hinten dran kommt, kannst du eh vergessen. Kimmich wird von hinten bis vorne verarscht, Coman ebenso.
    Costa ist ein Schatten seiner selbst, Sanches kämpft mit sich selbst.


    Wer waren nun die "einigen" Spieler, die besser wurden?

  • Hinweis das ein schonungsloses "in sich gehen" heute vielleicht gar nicht so unbedingt nötig wäre wenn man sich vom Verein her vorher über eine von allen zu tragende Linie geeignet hätte die man dann als Vorgabe auch einem/jeden neuen Trainer zwingend als Norm vorgegeben hätte.

    Ja, ich denke hier liegt eine Ursache. Man hat sich im Vorfeld nicht klar gemacht, was man nach Guardiola will und was es bedeutet den eingeschlagenen Weg weiter zu bestreiten.


    Meiner Meinung nach hat Kalle den medial bekanntesten Trainer aus Gründen der Internationalisierung gewählt und das im schnell und hudelig.

    Man kann sich heute natürlich über Aussagen von KHR lustig machen wie "es brauchte nur 5 Min, für Carlo" aber der versuchte damit vermutlich nur etwas ungelenk darzustellen wie das pers. Verhältnis unter den Beiden war, denn in 5 Min. läßt sich eigentlich schwer eine Leitlinie für den Trainer vermitteln die dieser dann für sich ja auch noch einmal überdenken muß ob er die so mittragen kann.

    Am Anfang wars noch lustig, ich befürchte allerdings, dass die 5 Minuten der Wahrheit entsprechen. Eigentlich Wahnsinn für eine Personalie dieser Wichtigkeit.

    Ich unterstelle mal es gab da für den neuen Trainer keine unbedingte Zukunftsorientierte Vorgabe außer vielleicht noch ein "weiter, so erfolgreich wie unter dem alten Trainer"...das scheint eben halt so nicht zu funktionieren, weil der neue Trainer dafür eigentlich einige andere Spieler braucht, für sein fav. System und sehr gute Spieler mit schon reichlich guten Erfahrungen so wie er es halt mag. Unser Verein hat aber schon mehrere gute und junge Spieler ins Team eingeführt und weitere wurden ja schon verpflichtet die dann wahrscheinlich weiter versauern würden.
    Vorrausgesetzt das CA vom Verein keine unbedingte Vorgabe bekommen hat liegt es doch eigentlich nahe in welche Richtung man kritisieren muß anstatt jetzt zu versuchen alles Schlechte auf den den aktuellen Trainer abzuwälzen, der macht eben wie merhmals schon angesprochen halt seinen Job, so wie immer...und seine Art der Arbeit war bekannt weil bei anderen großen Vereinen leicht zu verfolgen.

    Wie bereits erwähnt hat man sich über die Zukunft und vor allem wie sie weiter zu gesalten ist wenig bis keine Gedanken gemacht. Das wäre klassisch Aufgabe des Sportvorstandes, dessen Position wir unnötig vakant lassen. Auch die ständige Überprüfung des Erreichten zu den gesetzten Zielen und eine Korrektur bei zu starker Abweichung würde in diesen Aufgabenbereich fallen. Der Trainer ist hier am Ende der Kette, der hat unmittelbar die Ergebnisse und die Spielweise zu verantworten und steht medial mit im Fokus. Dass vieles was falsch läuft erst mal auf ihn zurückfällt ist klar, vor allem weil Ancelotti sehr erfahren ist. Seinen Stiefel hier einfach runterzuspielen sehe ich ein Stück weit dem Machtvakuum geschuldet. Er ist Rummenigges Mann, der wiederum mit Hoeness um das Alphatiersein buhlt und keinesfalls Ancelotti anzählen wird. Einen Sportdirektor gibt es nicht. Fertig ist das Dilemma.

    Das vom Erfolg verwöhnte Umfeld müßte dann eine konsequente Neusausrictung auch mittragen und notfalls auch mal mit Saisons ohne Titelgewinn leben können ohne das ähnlich schnell so polemisch kritisiert wird wie zur Zeit gegen CA und dann gleich wieder alles Sch...ist...da bin ich aber eher skeptisch.

    Das tragische ist ja, es hätte keiner Neuausrichtung bedurft. Ballbesitz, hohes Pressen, technisch, taktisch variabel, jeder Spieler beherrscht zwei Positionen, mannschaftliche Geschlossenheit, usw. usw. usw. alles war vorhanden. Das bedingungslose zu Tode pressen unter PG hätte man so nicht weiter führen müssen, aber das wäre nur eine Nuance oder Facette gewesen.


    Wenn eine Neuausrichtung erfolgt, so auch kommuniziert wird und offen dargelegt wird, was man wann, wie, womit, mit wem erreichen will, dann tragen das auch viele mit, die nicht nur den FC Bayern so geil finden, weil er so oft gewinnt. Aber was momentan abläuft ist einfach nur unterirdisch.

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  • Was noch dazu kommt und bei der Einzelbetrachtung der Spieler gar nicht mit einfließt:
    Die allergrößte Stärke dieser Mannschaft ist weg. Nämlich eben die, dass sie eine MANNSCHAFT im Wortsinn war. Diese Jungs sind mal füreinander gestorben. Jeder half dem anderen.
    "Team" war nicht nur eine Worthülse, ein schöner Gedanke. Es wurde gelebt und machte uns auch in schwierigen Situationen stark.
    Das ist weg. Auf dem Platz wird abgewunken, gemotzt.
    Das ist nicht nur Carlos Fehler, hier fehlt ein Sportdirektor.
    Aber: die Jungs haben gar nicht mehr die Mittel, sich zu helfen. Es scheint, dass es da an klaren Aufgaben fehlt.

  • Müller: Viel, viel schlechter. Findet keine Räume mehr, trifft nicht mehr, ist sichtlich unzufrieden mit sich und der Mannschaft.

    Der war schon in der RR der letzten Saison schlecht und die EM war eine Katastrophe.

    Es wäre heute nicht so, wie es ist, wäre es damals nicht gewesen, wie es war.

  • Der war schon in der RR der letzten Saison schlecht und die EM war eine Katastrophe.

    Ich habe keine bzw nur sehr wenig EM geschaut, ist mir für die Bewertung bei uns aber auch egal.


    Und natürlich hat im direkten Vergleich der Saisons nochmal deutlich abgebaut. Die Scorer sprechen eine deutliche Sprache, gefühlt war es aber noch dazu so, dass er am Anfang noch viele Chancen hatte, die aber verballerte. Jetzt hat er nicht mal mehr die Chancen. Zumindest ist das mein Eindruck.

  • Ich glaube, die Diskussion über Ancelotti ist nach dem CL-Ausscheiden ähnlich einseitig wie sie in den Jahren zuvor gegenüber Pep war, der ja von einigen auch heute noch angefeindet wird. Das Ausscheiden dieses Jahr hat Gründe, über die hinreichend diskutiert worden ist. Einiges kann man dem Trainer anlasten (Kaderplanung, Wechselfehler, taktische Mängel, zu lasche Mannschaftsführung, zu viele individuelle Freiheiten, zu wenig Rotation der next generation etc.). Vieles andere nicht (Schiedsrichterleistung, plötzlich gehäufte Verletzungen auf entscheidenden Position). Letztlich war das Ausscheiden über die zwei Spiele gesehen auch denkbar knapp. Und niemand hätte sagen können, wir seien glücklich weitergekommen, wenn wir es geschafft hätten.


    Alle Kritik auf den Coach zu fokussieren ist offenbar ein Reflex in solchen Situationen. Das ist nicht anders wie in der Politik. Wenn man aber sachlich an die Frage herangeht, dann ist für mich eben ein entscheidender Punkt, was ein Trainer hinterlässt. Gar nicht so sehr wie viele Titel er gewinnt. (Denn wer redet beispielsweise noch über Roberto di Matteo, den CL-Sieger-Trainer von 2012...sorry, dass ich daran erinnere.)


    Was Titel angeht, würde Carlo jetzt sowieso nicht so super abschneiden. Da wäre er eher auf der Stufe von Felix Magath. Ja, wir werden Meister, aber mit dem Punkteschnitt wären wir vergangenes Jahr wohl nicht Meister geworden. Pep holte 90, 79 und 88 Punkte. Wir können bei maximaler Ausbeute auf 82 kommen. Ich glaube nicht, dass die erreicht werden. Ob wir den Pokal holen, mit all den Verletzten und mit der derzeitigen Schwächephase, das wird man auch erst sehen. Und in der CL sind wir eben dieses Jahr schon im VF rausgeflogen. das passierte zuletzt 2011.


    Wichtiger ist aber, wie gesagt, was ein Coach hier für Grundlagen legt. So gesehen kann man sogar Klinsmann Pluspunkte geben für seine Veränderung und modernisierung der Struktur und eine neue Trainingsarbeit mit einem stärkeren Fokus auf Fitness, Psychologie etc.; dann ging es weiter mit van Gaal, der als erster die Grundlagen des Football total bei uns eingeführt hat, das Ballbesitzspiel, die Raumaufteilung und die Besetzung der Zonen. Er ist letztlich an seiner Art gescheitert, an einer schwachen Transferpolitik und an einer oft zu offenen Ausrichtung, für die wir noch nicht das defensive Personal hatten. Aber er hat uns die Grundlagen dessen beigebracht, was Barca heute noch stark macht und er hat jungen Spielern sein Vertrauen geschenkt wie davor und danach niemand mehr.


    Dann kam Jupp, der mit seiner ganzen Erfahrung und Ruhe auf dem aufgebaut hat, was LvG hinterlassen hat. Und Pep konnte einen super Kader übernehmen und die Feinheiten herausarbeiten, die seine Vorgänger präpariert hatten. Und das unter dem großen Druck einen CL-gewinner übernehmen zu müssen. Dass wir unter Pep die CL nicht gewonnen haben ist eigentlich ein Witz. Aber was er geschafft hat: Er hat den FC Bayern und jeden einzelnen Spieler in allen Bereichen verbessert (Ausnahme viellecht: die medizinische Abteilung!). Die Entwicklung von Kimmich war sensationell. Er hat ihm das Selbstvertrauen gegeben, Nationalspieler zu werden.


    Und das ist meine Hauptkritik an Carlo. Unter ihm stagnieren wir, bzw. wir entwickeln uns sogar etwas zurück. Taktisch ist das Ganze eine diffuse Mischung, die selten richtig greift. Wenn wir gut waren, dann spielte immer auch etwas anderes eine Rolle. Gegen Leipzig die frühe Überzahl. Gegen Arsenal deren vollkommen desolate Körpersprache und ebenfalls Überzahl. Gegen den BVB zuletzt deren Formschwankungen. Gegen einen Gegner, der wirklich auf Augenhöhe war, z. Bps. Atletico oder Real, haben wir den Kürzeren gezogen. Die jungen Spieler versauern. Wahnsinn, wie verunsichert ein Sanches ist, wenn er auf dem Platz steht. Kimmich ist unglücklich. Bernie will weg, weil er sieht, dass er nicht mal drankommt, wenn Alaba dauerhaft schlechte Leistungen liefert. Thomas Müllers ist seiner Talente durch die nebulösen Taktikvarianten sukzessive beraubt worden. Welcher Spieler hat sich unter Carlo Ancelotti verbessert? Wo steht unsere taktische Entwicklung? Wie wurde der Kader ergänzt? Unabhängig von Titeln sehe ich hier nur Defizite. Und deshalb ist für mich bis hierher die Bilanz von CA negativ. Deshalb hoffe ich, dass wir bald den Mut haben, mit eine dynamischen, innovativen, coolen Coach eine neue Ära einzuleiten, der wieder die Art Fußball aufgreift, die uns unter Pep so dominant gemacht hat. Und dass dieser dann alles das hinzufügt, was wir uns von Carlo gewünscht haben: Besseres Umschalten. eine stabilere Defensive, dem Nachwuchs in der Rotation die faire Chance geben, eine clevere variable Taktik, einen ausgewogenen Kader.


    Ende der Tapete!

  • Wann gehts denn heute wieder ins Bälleparadies? Beim gestrigen gegenseitgen Lolliklauen konnte ich leider nicht mitwirken. Aber heute will ich unbedingt!!!!!

    Oh Well. Whatever. Nevermind.

  • Wer waren nun die "einigen" Spieler, die besser wurden?


    Deine Sichtweise mag - nachvollziehbar - davon geprägt sein, dass es unter CA verdammt viele richtig miese Spiele gab. Das zieht die subjektive Bewertung der einzelnen Spieler zwangsläufig nach unten. Bei den wenigen richtig guten Spielen hingegen, fiel auch keiner wirklich ab.


    Dann kommt der Bewertungsmaßstab. Wie bewertet man die Leistung eines Spielers, der z.B. verletzungsbedingt nicht spielt? Kein Spiel, keine Bewertung, ok. Aber ebenso kann man argumentieren: wer nicht spielt, hilft der Mannschaft auch nicht weiter.


    Nimm´ z.B. Robben!


    Du sagst, der habe sich "etwas verschlechtert". Der Kicker sagt: Diese Saison im Schnitt eine 2,56. Letzte Saison: 2,82. Ich sage, nicht nur, dass er nicht schlechter spielt, er spielt auch viel öfter, hat jetzt schon acht Spiele in der BL mehr gemacht als in der gesamten letzten Saison. Insofern hilft er der Mannschaft natürlich vieeeel mehr. Daumen klar nach oben.


    Ribery siehst du "viel schlechter". Kicker sagt: Im Schnitt der beste Bayern-Spieler diese Saison und nur minimal schlechter als die letzte. Und auch hier: Bis heute 19 Spiele bei insgesamt guter Leistung stehen zusammen 13 in der letzten Saison gegenüber. Wert für die Mannschaft: klar höher.


    Ließe sich beliebig fortsetzen. Der Kicker sieht gleich eine Vielzahl von Spieler im Schnitt stärker als letzte Saison. Nun muss man dem Kicker natürlich nicht folgen. Aber dir halt auch nicht.

    Uli. Hass weg!

  • Ich habe jetzt bewusst keine kicker-Bewertung angeführt...wer in den letzten Jahren einigermaßen aufmerksam Notengebung und Saisonfazit des "Fachblatts" verfolgt hat, weiß auch, warum. :)
    Den Anspruch, mir müsse bei meiner Bewertung jemand folgen hatte ich nie.

  • Das ist für mich der größte Hammer eigentlich. Carlo wurde ja vor allem auch immer für seine Menschenführung gelobt - und Hoeness tat noch vor Madrid so, als habe sich erst unter Carlo wieder eine echte Mannschaft entwickelt.


    Ich möchte mal wissen, bei welcher Gelegenheit das war.

    "Eines Tages werden wir alle sterben, Snoopy."

    "Stimmt. Aber an allen anderen Tagen nicht."



  • Die KICKER-Noten sind doch kein Kriterium, um zu bewerten, ob sich ein Spieler im langfristigen Massstab verbessert oder verschlechtert. Und wenn, dann musst Du schon 3-5 Saisons als Basis nehmen... :thumbdown:

  • Die KICKER-Noten sind doch kein Kriterium, um zu bewerten, ob sich ein Spieler im langfristigen Massstab verbessert oder verschlechtert.


    Und was hat das mit meinem Beitrag zu tun? Habe lediglich anhand der Kicker-Noten verdeutlich, dass man im Vergleich der aktuellen mit der letzten Saison durchaus zu einer anderen Einschätzung kommen kann als @eddiedean.


    Das eigentliche Problem scheint mir, dass wir derzeit alle tierisch enttäuscht sind. Denn nachts sind bekanntlich alle Katzen grau.

    Uli. Hass weg!

  • Es ist doch auch wirklich mühselig nun über Verbesserungen / Verschlechterungen einzelner Spieler zu diskutieren. Gerade Robben ist doch 1. immer hochmotiviert und bringt 2. solch eine Klasse mit, dass er immer (wenn fit und einigermaßen richtig eingesetzt) seine Leistung bringen wird. Wenn seine Leistung nun etwas nachlässt, liegt das mmn in erster Linie einfach an seinem Alter.


    Entscheidend ist für mich viel eher, wie sich die Mannschaft als Ganzes präsentiert. Und da ist noch ein klarer Abfall zu erkennen. Da gelten für mich auch so Dinge wie das älterwerden von Robben und Ribéry nicht. Selbst als die in den letzten Saisons zum Teil längerfristig nicht zur Verfügung standen war unser Spiel besser als in dieser Saison in angeblicher Bestbesetzung.

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  • Ich habe keine bzw nur sehr wenig EM geschaut, ist mir für die Bewertung bei uns aber auch egal.
    Und natürlich hat im direkten Vergleich der Saisons nochmal deutlich abgebaut. Die Scorer sprechen eine deutliche Sprache, gefühlt war es aber noch dazu so, dass er am Anfang noch viele Chancen hatte, die aber verballerte. Jetzt hat er nicht mal mehr die Chancen. Zumindest ist das mein Eindruck.

    Was in Deiner Spieler Bewertung gar nicht zur Sprache kam und bei Müller aber extrem zu sehen ist - da kann ja keiner mehr, außer den technisch wirklich sehr guten Spielern, einen Ball stoppen. Selbst bei Vidal ist das eklatant zu sehen!
    Müller war sicher noch nie der Techniker - aber er hatte da die letzten Jahre deutlich Verbesserungen. Jetzt kann man ihn nicht mehr anspielen ohne mit 3 Meter verspringen zu rechnen!


    Das ist dann aber wahrscheinlich die gelöste Leine...

  • Das ist dann aber wahrscheinlich die gelöste Leine...

    Unser Training wurde von den Bossen doch schon Mitte der Hinrunde kritisch beäugt, aber dann hat Carlo drauf verwiesen, dass das so sein muss, weil im April dann dafür die Luzie abgeht.


    Da ging es sowohl um die Intensität als auch um die bloße Anzahl der Trainingseinheiten, die drastisch heruntergefahren wurde, wie unser Haus- und Hofblatt vermeldete. Dass die Spieler nicht fit sind, bzw. die ganze Saison nicht waren, ist ja auch nichts Neues, auch wenn das hier immer zerredet wurde. Was ist denn mit Ribery? Gerade die Alten sollen doch von der Belastungssteuerung und dem nicht mehr so harten Training profitieren. Der einzige alte, der immer durchzieht, ist Robben. Lahm macht gefühlt 60% der Spiele, Alonso soll immer geschont werden, wird dann aber trotzdem eingewechselt und Ribery schafft offenbar mit Glück noch 70 Minuten.


    Das war doch schon in der Hinrunde zu sehen. Wir kriegen keine Schlussoffensiven hin, eigentlich ist das ein Wunder, dass wir "so viele" Tore in den Schlussminuten gemacht haben. Wenn man das mal genauer beleuchtet, waren das alles Einzelaktionen (Freiburg bspw.) oder Standards (Hertha), wenn man die Leistung der gesamten Mannschaft betrachtet, haben wir so gut wie gar nichts zustande bekommen und das getan, was man uns jahrelang vorgeworfen hat: den Ball uninspiriert hin und her schieben. Was soll man auch machen, wenn ab der 70. Minute die Luft raus ist?


    Dass technische Aspekte im Training vernachlässigt werden, sieht man auch, da hast du vollkommen recht. Müller und Vidal, beide grundsätzlich technisch nicht die allerstärksten, zeigen da mittlerweile eklatante Mängel. Wir spielen aber auch kein Rondo mehr im Training, die technischen Fähigkeiten werden nicht mehr gefördert. Auch wenn das Weltklasse-Spieler sind und sowas grundsätzlich beherrschen, so muss das Niveau durch Übung trotzdem hochgehalten werden. Es kann nicht jeder technische so begabt sein wie Thiago oder Robben, denen der Ball am Fuß zu kleben scheint.


    Bisher war diese tolle Belastungssteuerung ein absoluter Reinfall und das, was wir auf dem Platz sehen, bestätigt schon die Sorgen, die viele bereits im Oktober hatten. Die Spieler wirken nicht mehr richtig fit. Muskelverletzungen haben abgenommen, schön. Dafür verletzen sich die Spieler nun anderweitig. Ribery hatte diese Saison auch schon 3 Muskelfaserrisse, Benatia und Badstuber sind weg. Am Ende hat sich nicht wirklich etwas getan, anfällige Spieler bleiben anfällige Spieler. Der einzige, wo man derzeit wirklich Besserung erkennen kann, ist Robben. Aber der hat bspw. 14/15 auch fast die ganze Saison ohne Probleme durchgezogen und dann ging es plötzlich wieder los mit der Seuche. Da bin ich auch erst noch skeptisch, zumal dem in der Saisonvorbereitung ja auch schon wieder irgendwas gerissen ist, weshalb er 3 Monate raus war.


    Die weniger gewordenen Muskelverletzungen lassen sich vielleicht durch das veränderte Training erklären. Der Preis, den wir dafür zahlen, ist aber, dass unsere Spieler nicht fit sind. Und sich dann halt andere Arten von Verletzungen zuziehen. Da muss man sich langsam schon mal fragen, inwieweit man sowas überhaupt planen kann und ob das alles Sinn gemacht hat.

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    Dass technische Aspekte im Training vernachlässigt werden, sieht man auch, da hast du vollkommen recht.

    Ich war auch baff, als Nagelsmann im Sportstudio zu seinen Trainingsmethoden, der Belastungssteuerung und seiner Arbeit der psychologischen Spielerbetreuung befragt wurde. Dagegen wirkt unser Training wie aus den 50er Jahren...Die haben schon alleine mehrere der modernsten Geräte. Wüßte nicht, dass wir so was einsetzen.


    Irgendwann wirst Du als Verein nicht mehr immer nur die teuersten, fertigen Spieler kaufen können und damit durchkommen. Abgesehen davon: Das können wir ja eh nicht Weil wir nicht das Geld haben. Und das bringt auch nx. Wie man an der Premier League sieht. Aber nicht mal Real Madrid macht das. Die holen sich für 3,5 Mio.€ aus Mallorca den 20-jährigen Asensio, und der wird dann öfter statt Rodriguez (80. Mio) oder Morata (60 Mio.) gebracht und schlägt auch noch ein.

  • Junge Spieler, alte Spieler. Hat ja fast schon was Diskriminierendes, diese Diskussion. Wenn ein 17-Jähriger auf seiner Position der Stärkere ist, wird er spielen. Ansonsten eben der ältere.


    Da, wo wir stehen, ist die Luft einfach zu dünn, um sich den Luxus, zu erlauben, den Entwicklungsverein zu geben.


    Wenn ein Kimmich zu selten zum Einsatz kommt, hat das möglicherweise etwas damit zu tun, dass Kimmich (noch) nicht so gut ist, wie viele ihn hier sehen.


    Sehe ich anders, Fan11883


    Kimmich hatte bereits nachgewiesen was er drauf hat. Er hat neben spielerisch glänzenden Auftritten sogar wiederholt echte Torgefahr ausgestrahlt und einige Treffer erzielt, war auf einem großartigen Weg.


    Den Weg hat Ancelotti eingebremst in dem er ihn quasi hat versauern lassen. Kimmich wird nie und nimmer eine lasche Trainingseinstellung haben aber wenn man dann trotzdem nie zum Zuge kommt dann ist das für den Spieler deprimierend und er stürzt in ein Leistungstief weil er Selbstzweifel bekommt.


    Ancelotti fördert nicht. Er hat einen festen Stamm und daran lässt er nicht rütteln und hält stur daran fest.

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