Beweihräucherung und kalter Kaffee
München - Karl-Heinz Rummenigge hat den Boom um die deutsche Nationalmannschaft mitverantwortlich für Formschwankungen bei Auswahl-Spielern wie Bastian Schweinsteiger oder Lukas Podolski gemacht.
"Das Problem unserer Nationalspieler ist, dass sich im öffentlichen Umgang mit der Nationalmannschaft mittlerweile ein allgemeines Beweihräuchern eingestellt hat. Mit stolzgeschwellter Brust kommen sie dann von der Nationalmannschaft zurück aber das schadet ihrer Entwicklung", sagte der Vorstandschef des FC Bayern München in einem Interview der "Welt am Sonntag".
"Ich möchte nicht die Nationalmannschaft und den Bundestrainer kritisieren, die machen alle einen wunderbaren Job. Aber unsere Nationalspieler und auch die Medien können nur noch schwerlich die Qualität von Gegnern einordnen. Gegen San Marino hoch zu gewinnen, ist doch kalter Kaffee. Das hat doch überhaupt nichts mehr mit dem Anspruch zu tun, den man an Länderspiele stellen sollte", erklärte Rummenigge.
Zuckerbrot und Peitsche
Nur durch Vergleiche mit spielstarken Gegnern würden die Spieler gefordert und gefördert. "Ich behaupte, dass es heutzutage schwerer ist, gegen Karlsruhe als gegen Rumänien zu spielen. Da geht es ganz anders zu", erklärte der Bayern-Chef.
Die zuletzt kritischen Worte gegen die Jungstars Podolski und Schweinsteiger seien nötig gewesen, um den Anspruch beim FC Bayern zu unterstreichen, betonte Rummenigge. "Aber ab sofort können beide wieder mit vollster Unterstützung aller Verantwortlichen beim FC Bayern rechnen."
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