Natürlich hockt keiner mit am Verhandlungstisch. Aber die kolportierten Gehälter haben ein "Geschmäckle" gemeinsam. Für da wo der Spieler herkommt, welche Position er bekleidet, was er bisher gerissen hat und wer ernsthaft ein Konkurrent war, sind diese nicht nur einen Schnaps zu hoch, sondern deutlich.
Verhandlungsgeschick wird nicht jedem in die Wiege gelegt und wer wie Brazzo nach seiner Karriere einfach mal gar nichts gemacht hat, den lasse ich auf so eine Position dann auch nicht los. Nur mit Spitzbübigkeit ist es eben nicht getan.
Es sind einfach zu viele Indizien, das letzte mit der Zusage auf Spiele für Nübel ohne Rücksprache mit anderen, die ein recht klares Bild geben, nämlich dass Brazzo gerne Sachen verspricht (siehe Odoi Rückennummer 10 und Ablöse 45 Millionen, siehe Sane) und viel anbietet. Dass das gerne genommen wird kann man verstehen.
Nur zur Klärung: heute gar keine "Brazzo ist nur Marionette" Ausflüchte? Heute diskutieren wir auf der Grundlage, dass Brazzo ein selbstbestimmer Sportdirektor in Eigenverantwortung ist?
Fein. Dann weiter.
Ich würde Brazzo, jetzt unabhängig vom Gehaltthema, aus der Ferne kein schlechtes Verhandlungsgeschick attestieren. Einfach WEIL er die verpflichteten Spieler gegen Konkurrenz holen konnte. Hat man ja auch bei Davies gehört, wo er überzeugend Perspektiven aufgezeigt haben soll. Oder die Aussagen von Hernandez, der begeistert von den vielen Gesprächen mit Brazzo auf der VorstellungsPK berichtete. Dass man in der Transferverhandlung mit Argumenten kommen muss, mit (mindestens) marktüblichem Gehalt, mit Spielaussicht/Entwicklunsgsplan, bei manchen Spielern mit schlichter Wertschätzung (Nummer 10), das ist doch selbsterklärend. So funktioniert jeder Transfer auf der Welt? Das kann man doch nicht als Vorwurf einsetzen nach dem Motto "man hat dies und jenes gebraucht, um den Spieler zu überzeugen".
Also sollten wir bei der sportlichen Analyse bleiben.