Hainer
Sind noch weitere Transfers machbar – und wenn ja, welche Größenordnung?
„Die Leute sollen die Auswirkungen von Corona bloß nicht unterschätzen, auch wenn wir vergleichsweise bisher wirtschaftlich gut über die Runden gekommen sind, wird es bei uns erhebliche Schleifspuren geben. Bis auf Dayot Upamecano sind bei uns in diesem Sommer keine großen Transfers mehr möglich. Wir haben noch Omar Richards verpflichtet, dazu kehren sieben Spieler zurück, die ausgeliehen waren. Das Ziel ist, den Kader in der Breite zu verstärken. Allerdings ist die Qualität so hoch, dass wir dafür keine weiteren Top-Transfers benötigen. Die Mischung stimmt.“
Wie wichtig ist es, identitätsstiftende Spieler in der ersten Mannschaft zu haben?
„Spieler wie Thomas Müller, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger mit ihren bayerischen beziehungsweise sogar Münchner Wurzeln sind für den FC Bayern das Höchste der Gefühle. Aber auch so ein Typ wie Jamal Musiala hat am Campus schon früh vermittelt bekommen, was es heißt, für den FC Bayern aufzulaufen. Wir müssen diesen Weg weitergehen, und wir haben einige vielversprechende Talente, auf die wir hoffen können. Musiala hat es vorgemacht, zudem sehen wir die Entwicklung von Chris Richards optimistisch, den wir nach Hoffenheim verliehen haben und der dort mit 19 Jahren gleich Stammspieler wurde.“
Muss Nagelsmann mehr denn je auf Talente aus dem Campus setzen?
„Es ist unsere Philosophie, internationale Stars punktuell zu holen – und gleichzeitig unsere Ausbildung noch stärker zu forcieren. Seit ein, zwei Jahren trägt der Campus erste Früchte, und das wollen wir weiter ausbauen. Wir werden den Transferwahnsinn im internationalen Fußball nicht mitmachen und brauchen daher eine starke Jugendarbeit. Natürlich hoffen wir in der Frage auch auf Julian Nagelsmann, der in Hoffenheim und Leipzig gezeigt hat, dass er junge Spieler fördert und auf Top-Niveau bringt.“