Er spricht aber die Fußballer frei.
Und das stimmt eben auch nicht.
Das ist mE whataboutism.
Der Fußball mit seiner Strahlkraft hat auch Fehler gemacht, die die Kampagne für die Covid Maßnahmen erschwerten. Da gehört Kalles Unternasenmaske dazu, dazu gehört unsere Führungsetage, die wie die Hühner auf der Stange im ansonsten leeren Stadion saßen, dazu gehören lange volle Stadien wie am letzten WE dazu, dazu gehören Imfschwurbler wie Kimmich und vieles mehr (sind jetzt Beispiele von uns, gibt es mit Sicherheit bei anderen Vereinen auch.
Natürlich gibt es weit schlimmere Probleme und Gründe für die Probleme unseres Gesundheitssystems. Aber freisprechen kann und sollte sich der Fußball auch nicht.
Mal abgesehen davon, dass weder Kimmich, Rummenigge noch fehlender Abstand zwischen 5 frisch Getesteten Menschen irgendeinen Anteil an dieser Pandemie und ihrer Entwicklung haben:
Wenn die Politik gerade über den Fußball, über Geisterspiele und Impfflicht für Fußballer spricht, dann ist und bleibt das reine Symbolpolitik. Man "muss andere Zeichen setzen", "der Fußball hat eine Vorbildfunktion", "Menschen in Stadien sind ein falsches Zeichen"...man kommt sich teilweise ja schon wie im Club der Hobby-Altphilologen vor...
Es geht aber nicht um Zeichen oder um 89 nicht geimpfte Profis in drei Ligen oder um 12k geimpfte und getestete Leute in 70k-Stadien.
Es geht um einen systemischen Fehler, den die Politik seit 2004 macht und der durch die Pandemie gnadenlos aufgedeckt und verschlimmert wird. Und jeder Politiker, der jetzt auf den Fußball zeigt, tut das ausschließlich, um das Volk mit dieser Diskussion zu beschäftigen und vom eigenen Versagen abzulenken. Der Fußball muss sich da nun wehren. Das geht so nicht mehr. Man hat immer brav mitgespielt und mit dem Testkonzept gar diese viel beschworene Vorreiter-Rolle übernommen.
Jetzt ist es an der Zeit, auch die eigenen Interessen zu vertreten.