Wer kann Bild-Plus entschlüsseln?
Auf dem Foto sind Klopp, Flick und die Pfeife Sorg
Einer von IHNEN wird Jogi-Nachfolger
Das Löw-Beben!
Nach der Europameisterschaft im Sommer wird Jogi Löw (61) nach 15 Jahren als Bundestrainer vorzeitig zurücktreten. Sein Vertrag lief eigentlich bis zur WM 2022 in Katar, von der Löw noch vor einer Woche sprach. Was veranlasste Löw zum Umdenken?
BILD weiß: Erst am Dienstagvormittag informierte Löw seine Führungsspieler wie Kapitän Manuel Neuer (34) und Toni Kroos (31) per Anruf über seine Entscheidung. Die Tage zuvor hatte er sich bereits DFB-Präsident Fritz Keller (63), Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff (52), seinem Trainerstab mit Marcus Sorg (55) und Andreas Köpke (58) anvertraut.
Nach der 0:6-Niederlage gegen Spanien im November hatte Löw noch keinerlei Gedanken an einen Rücktritt verschwendet. Die Stimmungslage rundum die Nationalmannschaft löste allerdings in ihm einen Prozess aus. Mit seiner Entscheidung vor dem Turnier wollte er nun ein klares Zeichen setzen: Er ist keine „Lame Duck“, will sich vom DFB durch die Vordertür verabschieden! Am liebsten mit einem Titel! Sein Rücktritt soll auch noch mal zusätzliche Energie bei den Spielern freisetzen, die für ihren Jogi noch mal alles geben sollen.
BILD weiß: Noch ist intern beim DFB keine Entscheidung zur Löw-Nachfolge gefallen.
Heißester Kandidat ist derzeit Bayern-Trainer Hansi Flick (56)!
Die Spannungen bei Bayern zwischen Sportvorstand Hasan Salihamidzic (44) und Flick sind intern bei Bayern weiter ein großes Thema. Zudem hört mit Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (65) die große Vertrauensperson des Trainers, der ihm bei sportlichen Fragen stets den Rücken stärkt, auf.
Nach BILD-Informationen ist keineswegs sicher, dass Flick seinen Vertrag bis 2023 erfüllt. Der Trainer will sich die Rückrunde voll auf seine Arbeit mit der Mannschaft konzentrieren. Am Saisonende wird er seine Situation in München neu bewerten. Mit dem Löw-Rücktritt gibt es nun eine verlockende Option. Die Drähte zwischen dem DFB und dem Weltmeister-Assistenten von Löw sind weiterhin eng. Zuletzt nannte Oliver Bierhoff den Namen Flick als möglichen Kandidaten für den Bundestrainer-Posten, was bei den Bayern nicht gut ankam.
Auch eine zeitnahe Lösung mit Jürgen Klopp (53) ist nicht mehr ausgeschlossen.
Beim DFB weiß man: Klopp reizt die Heim-EM 2024. Bisher gab es aber das Signal, dass der „Welttrainer des Jahres“ vor der WM 2022 nichts zur Verfügung stehen würde. Die aktuelle Krise bei Liverpool mit dem Sturz auf Tabellenplatz acht schafft nun trotz Vertrag bis 2024 eine neue Situation. Klopp wird keinesfalls vor Saisonende von sich aus in Liverpool hinwerfen. Er will selbst den Karren aus den Dreck ziehen. So hatte er es auch als Trainer bei Borussia Dortmund gemacht. Damals verkündete Klopp erst seinen Rücktritt zum Saisonende 2015, kämpfte sich dann mit dem BVB aus der Krise. Um dann im Sommer neu beim FC Liverpool zu starten.
Auch intern beim DFB gibt es zwei Kandidaten, die gehandelt werden. U21-Trainer Stefan Kuntz (58) und Jogi-Assistent Sorg haben Fürsprecher im Verband. Sorg wird von Bierhoff, der den neuen Bundestrainer vorschlagen darf, sehr geschätzt. Auch Löw würde sich sicher für ihn einsetzen. Voraussetzung ist aber eine erfolgreiche EM. Sorg wurde durch das 0:6 ähnlich beschädigt wie Löw, wäre kein echter Neuanfang.
Ralf Rangnick (62) gilt als Visionär. Das Bundestrainer-Amt würde den Ex-Trainer von RB Leipzig defintiv reizen. Beim DFB hat man allerdings Respekt vor dem großen Umgestaltungswillen des „Professors“.
Einen neuen Kandidaten hatte zuletzt BILD-Experte Mehmet Scholl (50) mit Lothar Matthäus (59) ins Spiel gebracht. Scholl: „Lothar kann man immer anhören im Fernsehen. Und er hat immer recht mit dem, was er sagt.“
Bei Löws Gedankengängen zum Rücktritt soll auch das Vorbild einer seiner Vorgänger eine Rolle gespielt haben. Franz Beckenbauer (75) war der einzige Bundestrainer in der DFB-Geschichte, der seinen Rücktritt vor dem Turnier verkündete. Der Kaiser verabschiedete sich auf dem Höhepunkt mit dem WM-Titel 1990.
bitte