Es gibt also immer noch Leute, die das glauben...wie erklaerst du dir dann, dasss sie das Thema vorher >20 Jahre lang nicht die Bohne interssiert hat? Weshalb sie ein Einwanderungsgesetzt, wie von der SPD et al. gefordert, immerzu abgelehnt hat? Weshalb sie wenige Jahre vorher sagte, es duerfe keine Einwanderung in unsere Sozialsysteme geben? Vielleicht gibt dir dieser link einen Hinweiss:
https://www.amazon.de/Die-Getr…itik-Report/dp/3827500931
Nr. 1 Spiegel–Bestseller. „Die Getriebenen – Merkel und die Flüchtlingspolitik. Report aus dem Innern der Macht“.
Das Buch soll ja sehr interessant sein, wenngleich der Titel schon arg reisserisch ist. Aber ich werde es mir sicher anschauen.
Dass natürlich nicht die Menschenliebe alleine die Kanzlerin leitete, ist selbstverständlich. Jeder Politiker denkt bei jeder grossen Entscheidung auf deren Einflüsse auf sein Ansehen und seine Macht. Wären die Flüchtlinge nicht 'plötzlich' vor dem Tor gestanden, hätte in Europa kaum ein Politiker ihr trauriges Schicksal beweint, wohl auch die Kanzlerin nicht. Realpolitik ist keine romantische Angelegenheit, das schien mir überflüssig zu erwähnen.
Und getrieben war sie wohl, die Flüchtlingswelle hat Europa schlecht vorbereitet ereilt. Es wäre tatsächlich viel bessergewesen, man hätte von Beginn an alle Flüchtlinge registriert, gerecht verteilt usw. Das hat man indes versäumt. Was hätte man tun sollen? Wie Orban und Co. die Augen und Grenzen (bestmöglich) schliessen und das Problem den andern überlassen? Das wäre sicherlich eine Lösung gewesen und hätte Merkel von vielen Seiten weit mehr Lob eingebracht. Sie hat sich anders entschieden ( sicherlich auch da von der tatsächlich äusserst diffizilen Situation getrieben) und ich bin mir sicher, dass sie dabei ihren persönlichen Überzeugungen viel Raum gelassen hat und sie über taktisches Kalkül gestellt hat. Dass sie ihre Entscheidung gut verkaufen musste und später auch wieder teilweise revidiert hat, ist klar. Sie würde nicht ihre vierte Amzszeit starten, wenn sie nicht das Spiel auf der politischen Klaviatur beherrschte.
Ich bleibe dabei, dass sie im Rahmen des Möglichen viel Mitgefühl und Mut (ob das für das Land gut war, sei dahingestellt) gezeigt hat und im Gegensatz zu fast allen andern stets ruhig und abgeklärt geblieben ist. Wohl im Wissen darum, dass die Geschichte gut ihr politisches Ende hätte herbeiführen können.