Bundestagswahl 2017

  • Da muss ich gerade an eine Aussage von Christian Lindner denken, die ich letzte Woche bei Markus Lanz gehört habe und an der mMn. schon einges dran ist.
    Er sagte da sinngemäß, dass es vor den Koalitionsverhandlungen oft heiße die Parteien sollten etwas flexibler sein und nicht so stur auf die eigenen Standpunkte beharren, wenn dies aber gemacht wird um eine gute Lösung als Koalition zu finden, wird den Parteien vorgeworfen die Wähler verraten zu haben und nicht umzusetzen was im Wahlprogramm steht.


    Es ist ja im Endeffekt auch wirklich so, dass die Parteien viele Kompromisse für eine Koalition eingehen müssen und so unmöglich ist alles Angekündigte umzusetzen. Gerade in der aktuellen Konstellation in der 4 teils sehr unterschiedliche Parteien einen Nenner finden müssen.

    Das stimmt leider nur zum Teil. Ich bin Krankenpfleger von Beruf. Wenn man hier nicht deutlich mehr bezahlt ist es bald vorbei, dann liegen alte Menschen in Ihren Exkrementen

  • Ich wäre ja grundsätzlich dafür, dass vor Wahlen der gesunde Menschenverstand getestet werden sollte, das Wahlrecht für jeden ist auch nicht immer positiv.


    Deshalb bin ich auch kein großer Fan von Volksabstimmungen. Oft wünscht man sich natürlich gefragt zu werden, aber im Endeffekt ist ein Großteil des Volkes so dumm, dass man froh sein muss nur alle vier Jahre Einfluß genommen wird.

  • Was genau hat das jetzt mit meinem Beitrag zu tun?

    Sorry, fehlte ein Teil, gerne noch mal. Fachkräfte wie mein Beruf, aber auch viele andere Fachberufe werden in Deutschland nicht bezahlt. Die Annahme das ausländische Fachkräfte gerne nach Deutschland möchten ist gerne verbreitet aber falsch, eine FDP Dame kam vor kurzem auf die Idee, bald kämen wegen dem Brexit Krankenschwestern aus GB. Nein, zum einen können die englisch, wie auch die Krankenschwestern aus Syrien, zum anderen gehen die dann in die USA, dort verdient man nach 1 jähriger Einarbeitung das dreifacher ( Krankenschwestern!) Das ist in Kanada , Australien , Neuseeland ähnlich, Green Card bekommt man auch, warum also nach Deutschland?
    Was das mit Deinem Beitrag zu tun hat? Na ja, bei der Anwerbung von Fachkräften sollte die Politik sich einig sein, der Beruf und die Bedingungen müssen attraktiv sein. Klar kann man sich auch uneinig sein, nur, das Resultat ist dann eben so, das keiner kommt, die die da sind gehen. Das passiert gerade, in meinem Beruf verschärft. Da kann die Politik sich streiten oder nicht, ist der Fachkraft insofern egal, die handelt dann. ( Sorry, gar nicht kritisch gemeint, mein Beitrag oder ein Teil war verloren gegangen!)
    In Norwegen, Schweden, Niederlande Dänemark und Schweiz sind die Bedingungen auch erheblich besser, hier gibt es aber zumindest auch die Sprachbarriere!) Ich mag es einfach, wenn Politik sich Gedanken macht, woran es wohl liegt, hier wie bei vielen Fragen einfach: $$$$$$$$$$ Aber U-Boote für Israel bezahlen, weil man die Verantwortung hat, Israel wehrhaft zu halten????? Man sollte vielleicht mal einen Holocaust Überlebenden fragen, was er davon hält? Ich bin 68 geboren, kein Nazi, kein Antisemit oder ähnliches, selbst wenn mein Opa Adolf gewesen wäre, warum soll ich mich an 500 Millionen beteiligen für U_Boote in Israel, hier ist sich die Politik auch einig? Beim kiffen nicht?
    Bundeswehr in Mali? Politik ist sich einig? Was macht die Bundeswehr da, für wen, welcher Bürger hat das gewählt? Ich denke es wird klar was ich sagen will, Kompromisse sind eine Sache, das ist sicher schwer, Angst macht mir, wo man sich einig ist! Das belegt doch, das man hier gar keine Mitsprache hat, in Mali verteidigt man Bodenschätze für Lobbyisten, bei den U-Booten ist es ähnlich. Das wählt auch keiner!

  • Ich wäre ja grundsätzlich dafür, dass vor Wahlen der gesunde Menschenverstand getestet werden sollte, das Wahlrecht für jeden ist auch nicht immer positiv.


    Deshalb bin ich auch kein großer Fan von Volksabstimmungen. Oft wünscht man sich natürlich gefragt zu werden, aber im Endeffekt ist ein Großteil des Volkes so dumm, dass man froh sein muss nur alle vier Jahre Einfluß genommen wird.

    Bin ich auch, andererseits hast Du recht. Wenn ich mir vorstelle das es tatsächlich Leute gibt, die sich zwei Monate so ein Wahlplakat angucken und den Kasper der drauf ist dann deshalb wählen, dann macht mir das Angst!
    Oder das einer vor der Wahl über die Bedeutung der Wehrmacht redet? Sorry, da war ich noch nicht auf der Welt, wie die meisten von uns, deshalb steht dieses Thema ganz hinten an! Banken, Rente, Finanzen viel weiter vorne, da war diese Partei sich aber nicht einig und hat mal nix gemacht, die anderen auch nicht, aber Wehrmacht, quasi als Ersatz, nein, lieber nicht....

  • Ich hab keine Ahnung ob die Zahlen zu Pflegeberufen so stimmen, deshalb lass ich das einfach mal so stehen und glaube dir das. Trotzdem hat das ja nicht wirklich was mit meinem Beitrag zu tun, in dem es eigentlich eher um grundsätzliche Dinge bei Koalitionsverhandlungen ging.

  • Ich hab keine Ahnung ob die Zahlen zu Pflegeberufen so stimmen, deshalb lass ich das einfach mal so stehen und glaube dir das. Trotzdem hat das ja nicht wirklich was mit meinem Beitrag zu tun, in dem es eigentlich eher um grundsätzliche Dinge bei Koalitionsverhandlungen ging.

    Na ja, Du hattest es allgemein gehalten, ich speziell. Mit einem Schmunzeln muss ich da sagen, Du hast vollkommen recht, um alle diese Dinge geht es bei den Koalitionsverhandlungen nicht. Daher ja der Grund meiner Verwunderung,sollte es aber eigentlich. Da kommen verrottete Schulen dazu und so weiter. Bei den Koalitionsverhandlungen geht es ja zu einem großen Teil um Energiewende. Die muss aber von Fachkräften gemacht werden, sind die schlau, gehen die aber weg.
    Die Idee kam mir allerdings weil Du meintest das es viele verschiedene Themen gibt und vier Parteien. Ich dachte eher an Themen wo es nur eine Lösung gibt und es keine verschiedenen Meinungen geben sollte. Diese Themen kommen aber erst gar nicht vorher. Da hast Du leider vollkommen Recht!

  • Was ist Euch so wichtig was das da auf der Verhandlungsagenda steht ?


    Mir persönlich wäre wichtig ...


    a) Das der Soli abgeschafft wird. (hat jeder was davon )

    Zum einen ist der Soli relativ gering, zum anderen fehlt im Grunde die rechtliche Grundlage. In der Tat könnte man den abschaffen, hier liegt es glaube ich nur an der CDU. Zumal die ja seit 16 Jahren Steuererleichterungen verspricht, die aber nie kommen. Irgendwie hat man schon den Eindruck, die CDU schaufelt sich bei der Sache ihr eigenes Grab. Ich bin politisch auf keiner Seite, erst recht kein CDU Freund. Wenn die CDU aber mal da ankommt, wo die SPD schon ist, dann hilft das der AFD, und die möchte ich nicht regieren sehen?

  • Der Soli bzw dessen Abschaffung ist für dich das wichtigste Thema?


    Mir persönlich sind die Stellschrauben recht egal, wenn ich sehe, dass es im Großen und Ganzen stimmt. Ich habe kein Problem damit, wenn man im Sinne der FDP Steuern senkt, wenn man es an der richtigen Stelle tut. Auch gehört das Steuersystem vereinfacht. Die Rente muss zw. West und Ost endlich angeglichen werden. Man muss Maßnahmen ergreifen, um dem Niedriglohnsektor entgegen zu wirken. Es muss mehr Geld ins Bildungssystem gesteckt werden. Vor allem gehört das Thema aber den Ländern weg genommen und in die Hand des Bundes.


    Das sind aber alles Themen, die schon aktuell waren als ich das erste Mal wählen durfte und das ist ein Weilchen her.


    Ich bin gespannt, auf was sich die Parteien einigen werden. Die FDP wird ein paar Milliarden für die Digitalisierung bekommen, die Union bekommt die schwarze Null, die CSU die Mütterrente und die Grünen vermutlich eine halbgare Lösung beim Thema Ausstieg aus der Kohle. Den Soli schafft man vermutlich wirklich ab, holt sich die Kohle aber an anderer Stelle wieder. Erhöht man eben den Pflege- oder Rentenbeitrag. Viel erwarte ich da nicht. Aber wie schon gesagt, erwarte ich auch nicht, dass das länger als drei Jahre dauert. Vielleicht wird man sich am Ende darauf verständigen, dass das die Themen sind, die man gemeinsam tragen kann und in zwei oder drei Jahren trennt man sich gütlich und lässt den Wähler neu wählen.

    "When life gives you lemons, go murder a clown."

  • Man muss Maßnahmen ergreifen, um dem Niedriglohnsektor entgegen zu wirken.

    ..tja da dürfen wir leider lange warten, das da was geändert wird.stattdessen höhrt man schon die Wirtschaftsverbände heulen über die hohe Abgabenquote in ihren Augen, am besten noch die Rente mit 70,deshalb sehe ich auch die Grünen hier gefragt das da nicht alle "Schweinereien" umgesetzt werden.


  • ..tja da dürfen wir leider lange warten, das da was geändert wird.stattdessen höhrt man schon die Wirtschaftsverbände heulen über die hohe Abgabenquote in ihren Augen, am besten noch die Rente mit 70,deshalb sehe ich auch die Grünen hier gefragt das da nicht alle "Schweinereien" umgesetzt werden.

    Das stimmt schon alles, sehe ich ähnlich. Nur, wenn sollte man fragen? Die Wissenschaft!!! So ist es besonders ärgerlich das Ministerien wissenschaftliche Beiräte haben, bestehend aus 32 Professoren, die unabhängig von der Politik arbeiten. Die geben regelmässig ihre Empfehlungen ab, die von den Politikern meist nicht befolgt werden. Nur sind die Politiker eben keine Professoren, oft stimmt selbst der Doktor nicht...Warum sie es besser wissen, durch Weisung des Lobbyisten? Erster Abschnitt 116 reicht aus: https://books.google.de/books?…Beirats%20befolgt&f=false

  • Nun ja... wenn ich mir ansehe, was Hans Werner Sinn von sich gibt, bin ich ganz froh, dass man nicht darauf hört. Ich sehe es da eher als problematisch an, dass im Grunde nur Akademiker im Bundestag sitzen. Oder Leute, die gar noch nie gearbeitet haben. Da fehlt schon oft der praktische Verstand.

    "When life gives you lemons, go murder a clown."

  • Nun ja... wenn ich mir ansehe, was Hans Werner Sinn von sich gibt, bin ich ganz froh, dass man nicht darauf hört. Ich sehe es da eher als problematisch an, dass im Grunde nur Akademiker im Bundestag sitzen. Oder Leute, die gar noch nie gearbeitet haben. Da fehlt schon oft der praktische Verstand.

    Bei Sinn gebe ich Dir recht. Nein, die wissenschaftlichen Beiräte sind schon gut, sehr gut, auch kommen die Gutachten ja von 32 Professoren, also erarbeitet. Befolgt wird das fast nie, obwohl meist immer richtig. Das ist es, was mich an Politik ärgert. Zusagen Politiker sind schlecht ist einfach, solche Gutachten zu lesen, ein paar habe ich gelesen, dann zu sehen was gemacht wird ist aber sehr ärgerlich. Zum einen frage ich mich was den Politiker qualifiziert es besser zu wissen, zum anderen, ohne grosse Verschwörungstheorien ist recht klar, das er oft gesagt kriegt was er zu tun hat. Da sitzt auch keine grosse unbekannte macht dahinter sondern schlicht viel Geld!
    Der Bürger wählt höchstens bei Themen wie "Ehe für alle" mal mit, bei der Bundeswehr in Mali schon nicht, wo man die Interessen von wem genau verteidigt? Und bei der "Ode an die Freude" in Hamburg auch nicht. Da war übrigens auch, sogar ohne Beirat klar, wie es kommen würde, gemacht wurde es trotzdem, kam dann auch so, wie prophezeit, ohne jegliche Konsequenzen!

  • stimmt schon mit dem grund der ablehnung von volksentscheiden wie von pieras oben begründet. sieht man ja hier. jeder weiß alles besser, denkt aber nur von jetzt bis gleich und nur auf den eigenen vorteil bedacht. wenn die politik unangenehme entscheidungen trifft die uns aber auch in zukunft den wohlstand beschert den wir hier seit 70 jahren haben, dann sind sie alle doof, unfähig und korrupt. himmel was für einfaltspinsel manchmal. ich bin weiter für eine oligarchie von protagonisten die ausschließlich dem wohle des volkes verpflichtet sind. ich weiß, es ist eine utopie, aber das wäre es.

  • das volk denkt i.d.r. nunmal nur kurzfristig... in der politik müssen aber eigentlich langfristige entscheidungen getroffen werden... ich will nicht behaupten, dass das bei jedem politiker auch wirklich der fall ist...


    allerdings ist die wahrscheinlichkeit, dass bei einem volksentscheid lediglich die kurzfristigkeit in den vordergrund gestellt wird, um ein vielfaches höher... leider...
    ich würde mich davon allerdings auch nicht ausnehmen wollen, davon ab... ich bin von der politik und der jeweiligen tragweite bestimmter entscheidungen auch zu weit weg, um wirklich alle facetten abwägen zu können, die mir bei meiner entscheidung helfen würden bzw. sie "richtig" werden zu lassen und ich halte mich nun nicht gerade für strunzdumm...

    -> Becks84 ( TM ) - USER, BAYER, LEGENDE! <-

  • das volk denkt i.d.r. nunmal nur kurzfristig... in der politik müssen aber eigentlich langfristige entscheidungen getroffen werden... ich will nicht behaupten, dass das bei jedem politiker auch wirklich der fall ist...


    allerdings ist die wahrscheinlichkeit, dass bei einem volksentscheid lediglich die kurzfristigkeit in den vordergrund gestellt wird, um ein vielfaches höher... leider...
    ich würde mich davon allerdings auch nicht ausnehmen wollen, davon ab... ich bin von der politik und der jeweiligen tragweite bestimmter entscheidungen auch zu weit weg, um wirklich alle facetten abwägen zu können, die mir bei meiner entscheidung helfen würden bzw. sie "richtig" werden zu lassen und ich halte mich nun nicht gerade für strunzdumm...

    Das ist für mich auch ein ganz entscheidender Punkt. Wenn selbst ein durchschnittlich intelligenter und politisch informierter Bürger ehrlicherweise einfach sagen MUSS, dass er die Tragweite vieler Entscheidungen nicht wirklich einschätzen kann, kann es nach meinem Empfinden nur falsch sein, jedem Bürger in existenziellen Fragen solche Entscheidungen von enormer Reichweite zu übertragen. Zumal, wenn dann auch noch eine relativ kleine Mehrheit der Abstimmenden über die Zukunft einer relativ großen Minderheit entscheidet.


    Ich gehe sogar so weit, dass ich mir viel mehr "Elite" in der Politik wünschen würde. Leute, von denen man den Eindruck hat, ja, der oder die hat das Format und den weit überdurchschnittlichen Intellekt, um Entscheidungen von enormer Tragweite für ein ganzes Land oder gar die Welt zu treffen und auch den Anspruch, das langfristige Gemeinwohl bei seiner Politik in den Vordergrund zu stellen.


    Leider scheint mir da vieles in der aktuellen Politikergeneration im Argen zu liegen. Aber das wird mit dem Geschrei gegen die ach so "elitäre" Politik und mehr Macht für den "kleinen Mann" ganz sicher nicht besser.


    Der "kleine Mann" ist in der Regel eben nicht aus Zufall nur "ein kleiner Mann".

    "Eines Tages werden wir alle sterben, Snoopy."

    "Stimmt. Aber an allen anderen Tagen nicht."



  • Ich bin absolut für Volksentscheide auf Bundesebene, denn in der Gesamtheit halte ich ein Volk für nicht weniger intelligent als eine selbsternannte Elite, die ihrerseits die Folgen der eigenen Entscheidungen nicht abschätzen kann, deren Folgen aber alle zu tragen haben. Dann sollen auch alle mitentscheiden dürfen, sonst können wir auch gleich auf Wahlen verzichten, und eine Technokratie ausrufen.