Dieses "mit Ballbesitz gewinnt man keine Titel" ist jetzt halt in, weil viele "Experten" bei der WM gemerkt haben, dass Umschaltteams mehr gerissen haben. Festmachen kann man das bspw. am Versagen Deutschlands oder Spaniens und gleichzeitig an den Erfolgen Belgiens oder Frankreichs. Der Knackpunkt ist nur, dass die Probleme, die die beiden genannten hatten, schon immer ans Tageslicht kamen, wenn das Ballbesitzspiel komplett ohne Feinjustierung, Engagement und Anspruch gespielt wird. Dann ist es das inspirationslose Quergeschiebe, das wir von Deutschland und Spanien sehen konnten. Und wir hatten einen Trainer, der die Mannschaft nicht mehr erreichte und Spanien hatte einen Trainer, der 2 Tage vor dem Turnier eingestellt wurde. Ballbesitz erfordert akribische Arbeit und das passt auch zu den Aussagen, dass Umschaltfußball halt schneller einstudiert werden kann.
Aber, wie gesagt, das war schon immer so. Das war zu besten Barca-Zeiten so und das war auch schon zu Pep-Zeiten bei uns so. Das ist auch bei City so. Das war sogar so, als die Spanier zu ihren allerbesten Zeiten einen schlechten Tag hatten und nicht 100%ig engagiert und konzentriert gespielt haben.
Ich weiß nicht, wieso das nun zur der allerneusten Erkenntnis hochgejazzt wird. Vielleicht weil es für die meisten Leute greifbarer ist. Die Meisten feiern den Rock'n Roll Umschaltfußball sowieso mehr ab. Und wenn City, wir oder Barca die CL holen, gilt dann wieder das Gegenteil? National sieht man ja jeweils, wie die Lage ist. Wie hier schon geschrieben wurde: Ein Turnier ist einfach kein guter Maßstab, sowas festzustellen. Dieses Schwarz/Weiß-Denken von NUR Ballbesitz oder NUR Umschaltspiel bringt sowieso keinen Mensch weiter. Leider wird da einfach oft zu wenig differenziert.