Hätten wir 2013 das Triple gewonnen, wenn wir nicht Klinsmann geholt hätten, der durch sein Totalversagen ein Umdenken eingeläutet hat? Ich denke nicht...
Geld wurde schon in der Saison davor das erste Mal massiv rausgehauen, und auf Klinsmann folgte Heynckes-van Gaal-Jonker-Heynckes, ehe man das Triple holte. Das ist doch ein ganz anderer Zeithorizont als die angefangene Saison Mitte der Hinrunde zu übernehmen und zu Ende zu führen. In meinen Augen nicht vergleichbar.
Es gibt noch andere gute Trainer als Flick, die wir vor einem Jahr hätten holen können, die Namen wurden diskutiert. Die möglicherweise genauso erfolgreich (oder sogar mehr) gewesen wären; wer weiss das schon.
...oder schlechter; letztlich hätten sie die Meisterschaft bereits eintüten können, aber das war es dann auch, was sie erfolgreicher hätten bestreiten können. Wir müssten zwar alle restlichen vier Spiele gewinnen, um erneut die 81 zu knacken, haben aber noch nie so viele Tore geschossen, wie zu diesem Zeitpunkt in der Liga. Unter Kovac hatten wir da bis zu seiner Entlassung einen Schnitt von 2,5 Toren pro Spiel, wären bei einer ganzen Saison also 85 Tore, während Flicks Schnitt auf die Saison gerechnet 110,5 Tore ergibt. Dass jeder Trainer so etwas mal eben geschafft hätte, was niemand jemals zuvor getan hat, ist doch eher zweifelhaft.
Wenn man partout nicht versteht, dass es bei so einer Entscheidung nicht um kurzfristige Erfolge geht, dann sieht man das vielleicht so.
Wir sollten mal ein Experiment durchführen: Spielen wir doch mal eine Ligasaison ohne Trainer. Falls wir trotzdem Meister werden - was nicht soo unwahrscheinlich ist - bedeutet das, dass wir nie wieder einen Trainer brauchen. Wer dennoch einen fordert, hat jegliches Maß verloren...
Und dann darf man diese kurzfristigen - immerhin über ein ganzes Jahr hinweg erarbeiteten - Erfolge auch nicht feiern? Nach einer errungenen Meisterschaft, noch dazu der Verabschiedung von zwei der größten Vereinslegenden dieses Jahrtausends, ist einfach nicht der Zeitpunkt dazu. Allenfalls in der Zeit danach hätte man es eruieren können, ob eine Trennung angebracht ist, aber sicher nicht im Stadion direkt danach, und schon gar nicht die Fans auffordernd, den Trainer auszupfeifen, denn es gab viel wichtigere Anliegen.
Bis heute immer noch nicht kapiert. Das Verhältnis Mannschaft-Trainer war völlig zerrüttet und war niemals intakt.
Na, du bist offenbar viel näher dran als Uli & Co., um es viel besser beurteilen zu können.