Wo man meines Erachtens aber überhaupt nicht nach dem angeblichen Gusto des Trainers handeln darf, ist z. B. Alaba, weil man dem dann 25 Mio. im Jahr bezahlen müsste. Genauso hätte ich gerne mal erlebt, was hier los gewesen wäre, wenn man Flick irgendwelche teuren Transfers überlassen hätte. Wäre bestimmt spaßig geworden, wenn wir unser Budget für Werner, Can, Dodo und co rausgeblasen hätten. Nimmt Flick die einmalige Chance des DFB dann trotzdem wahr, schauen wir blöd aus der Wäsche. Hätten wir Kovac irgendwelche größeren Befugnisse gegeben, hätten wir 40 Mio. für Rebic und 25 Mio. für Vogt ausgegeben. Werner hätte der vermutlich auch gerne gehabt.
Mag richtig sein, aber warum wird das immer als Argument gebracht? Es fordert doch niemand, dass Flick oder welcher Trainer auch immer die geballte Entscheidungskompetenz zugesprochen bekommen soll. Wenn ich Flick auf der einen Seite vorhalte, er hätte Werner und co geholt, kann man Brazzo nicht nur Sarr und co vorwerfen, sondern eben auch Hernandez, mit dem der aktuelle Trainer auch nicht so wahnsinnig viel anfangen kann.
Die Wahrheit liegt in der Mitte und wie du selbst sagst: in der Kommunikation.
Als ob ein Flick kein Verständnis dafür hätte, dass man gewisse finanzielle Grenzen hat. Man sieht doch am Beispiel Boateng, dass die Kommunikation nun absolut nicht zu Brazzos Stärken gehört. Es ist überliefert und wurde sogar von den Bossen gefeiert, dass er bei Zahavi ausgeflippt sei. Über Leaks wurde sich auch schon offen durch Neuer beschwert. Fehler in der Kommunikation scheint es auch rund um die Causa Nübel gegeben zu haben.
Also bei aller Liebe, aber wenn man die fehlende Kommunikation als Kern des Problems ansieht und nicht etwaige Transferentscheidungen, dann landen wir am Ende des Tages halt auch wieder bei unserem Lieblings-Bosnier, denn man kann wohl davon ausgehen, dass dessen Aussagen intern auch sehr fragwürdig sind. Ganz ehrlich, angesichts all dieser "Enthüllungen", so möchte ich es mal nennen, würde ich mich auch nicht dem an einen Tisch setzen. Nicht als Spieler, nicht als Trainer und auch nicht als Vertreter eines anderen Vereins. Wobei da die Kommunikation wohl nicht das Problem ist, denn die findet ja scheinbar gar nicht statt. Man verhandelt direkt mit dem Spieler, ohne den Verein zu informieren, siehe Odoi.
Man kann bei Flick ohne jede Frage genug Dinge kritisieren und hinterfragen, aber es darauf herunterzubrechen, dass er allein über Transfers entscheiden wolle, wird der Wahrheit dann nun wirklich nicht gerecht. Seit drei Jahren gibt es so ziemlich bei jedem Thema einen gemeinsamen Nenner. Und der hört immer auf den Namen Hasan. Da kannst du doch so sehr relativieren und jede Münze von zwei Seiten betrachten, aber am Ende landest du bei jeder Story immer wieder bei ihm. Das ist doch kein Zufall und keine Kampagne.