Was mich immer stört ist der Einwand, dass die Menschen mit Vorerkrankungen ja eh irgendwann gestorben wären. Jeder stirbt irgendwann, aber die zusätzliche Belastung durch den Virus hat ihnen halt einfach wertvolle Lebenszeit genommen.
Ich wiederum verstehe nicht, warum man das immer so als Angriff auf eine bestimmte Person(en)gruppe wertet. Eine wissenschaftliche Betrachtung erfordert es, die tatsächlichen Auswirkungen des Virus zu betrachten. Einer der wesentlichen Punkte ist, ob und inwieweit er sich auf die Sterbefälle und damit auch auf die Lebenserwartung auswirkt. Deshalb macht es eben einen Unterschied, ob der Virus im Schnitt 25 jährige auf die Intensivstation oder zu Tode bringt oder eben über 80 jährige, was sich dann im Rahmen der allgemeinen Lebenserwartung bewegt - in dieser Hinsicht also keinen großen Einfluss hat.
Anders gesagt, klar kann man für den Einzelnen feststellen, dass er ohne Corona vielleicht hätte Älter werden können - immer unterstellt, dass er überhaupt AN Corona gestorben ist, aber es ist eben in der Regel nicht der Fall, dass das menschliche Leben dadurch kürzer wird, als derzeit zu allgemein zu erwarten ist.
Dass das Virus ein (zusätzlicher) Gefahrenherd ist, bestreitet ja keiner, aber das gilt eben auch für z. B. einen gewöhnlichen Grippevirus (Jehova!) - und dass man im Alter da anfälliger wird, ist leider eine natürliche Tatsache.