Wenn ich darüber nachdenke, wie viele Spieler wir mittlerweile haben, denen wir 15+ Mio Euro im Jahr zahlen bzw. zahlen wollen, dann stimmt unser Gehaltsgefüge im Vergleich zur Leistung nicht (mehr). Neuer, Müller und Lewy sind sportlich über jeden Zweifel (nach wie vor) erhaben, aber auch die kommen im Spätherbst ihrer Karriere an. Dahinter sind dann mit Kimmich, Goratzka, Coman, Sane und Gnabry Spieler, die ich - bei allem Respekt - nicht in diesen Sphären sehe. Alles richtig gute Kicker, aber eben nicht absolute Weltklasse. Das fing mit dem Gehalt von Sane an, an dem sich Coman und Gnabry zurecht orientierten, gleichzeitig hört das bei Kimmich und Goretzka auf. Einem Spieler, den wir 20 Mio. Euro bezahlen, muss eine Führungsperson auf dem Feld sein und gehört für mich in die Kategorie "Unantastbar". Das ist er nicht. Goretzka bezahlen wir meiner Meinung nach völlig über. Sieht man mal von seinen vielen Ausfällen aufgrund der Verletzungen ab, steht unterm Strich eine richtig starke viertel Saison 2020 zu Buche. Der Rest davor und danach war / ist leider für einen ZM, dem wir 17 Mio. Euro zahlen, viel zu wenig. Da darf man mehr erwarten, als gelegentlich ein Tor zu erzielen.
Julian Nagelsmann
- moenne
- Closed
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Ich denke, man muss in der Kaderplanung mal den Blick weiten, um mehr Optionen zu haben. Dann muss man auch nicht um jeden Preis die Option A umsetzen und Spieler zu dick bezahlen, nur weil man befürchtet, dass man sie nicht ersetzen kann. Das gilt nur für ganz wenige - und nicht alle sogenannten "Bayern-Stars".
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Wenn ich darüber nachdenke, wie viele Spieler wir mittlerweile haben, denen wir 15+ Mio Euro im Jahr zahlen bzw. zahlen wollen, dann stimmt unser Gehaltsgefüge im Vergleich zur Leistung nicht (mehr). Neuer, Müller und Lewy sind sportlich über jeden Zweifel (nach wie vor) erhaben, aber auch die kommen im Spätherbst ihrer Karriere an. Dahinter sind dann mit Kimmich, Goratzka, Coman, Sane und Gnabry Spieler, die ich - bei allem Respekt - nicht in diesen Sphären sehe. Alles richtig gute Kicker, aber eben nicht absolute Weltklasse. Das fing mit dem Gehalt von Sane an, an dem sich Coman und Gnabry zurecht orientierten, gleichzeitig hört das bei Kimmich und Goretzka auf. Einem Spieler, den wir 20 Mio. Euro bezahlen, muss eine Führungsperson auf dem Feld sein und gehört für mich in die Kategorie "Unantastbar". Das ist er nicht. Goretzka bezahlen wir meiner Meinung nach völlig über. Sieht man mal von seinen vielen Ausfällen aufgrund der Verletzungen ab, steht unterm Strich eine richtig starke viertel Saison 2020 zu Buche. Der Rest davor und danach war / ist leider für einen ZM, dem wir 17 Mio. Euro zahlen, viel zu wenig. Da darf man mehr erwarten, als gelegentlich ein Tor zu erzielen.
Nur aufs Gehalt zu schielen wäre zu einfach, auch wenn die Einschätzungen gerade zu Goretzka und unseren Flügelspielern korrekt ist.
Schau dir zB den Moment der Goretzka Verlängerung an. Damals waren die Alternativen nur 1. man verlängert mit ihm für das Gehalt oder 2. man bezahlt es ihm nicht, der Vertrag läuft in diesem Sommer aus, und man muss ohne Gegeneinnahme einen Nachfolger kaufen, der zwar weniger verdient aber dafür XX Mio Anlöse frisst.
Variante 1 war also preis/leistungsbezogen überbezahlt, aber bezogen auf Variante 2 trotzdem der eindeutig günstigere Weg. So ist es leider jetzt wo alle Spieler die ablösefreien Abgänge logischerweise anstreben, die sind ja nicht blöd und wissen dass sie dann mehr Gehalt verlangen können. Würde jeder genauso machen an deren Stelle.
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Da kommen wir halt wieder auf das leidige Thema Kadergröße zurück. Wenn du nur auf die A-Mannschaft setzt, dann hat diese um so mehr Argumente auf ihrer Seite, denn weder hast du eine Alternative im Kader, noch kannst du dir eine leisten. Unser Problem ist eben, dass wir in den letzten Jahren zu viele Leihen eingegangen sind, die Geld gekostet haben, anstatt dort nach günstigen Talenten zu suchen, die in eine Rolle hätten hinein wachsen können und zum anderen war da eben auch viel Fallobst dabei. Sarr, Roca, mehr oder weniger Sabitzer.
Wenn du eben über Jahre hinweg keine Qualität hinzu gewinnst und sie obendrein auch noch verlierst, dann kommst du in Bedrängnis. Wie eben wir diesen Sommer. Auch ohne die Baustellen Sané und Lewandowski wären die Hausaufgaben für Brazzo und Neppe ja enorm. Dass man die Forderungen von Alaba oder Gnabry nicht erfüllen kann oder will, ist ja verständlich, aber wenn es am Ende nicht einmal dazu reicht Süle zu behalten, dann liegt es nicht nur am Geld. Allein Süle zeigt halt, dass da sehr viel im Argen liegt, oder wie will man es sich schön reden, dass unser mehr oder weniger bester Abwehrspieler im besten Alter nach Dortmund geht? Nicht ins Ausland. Nach Dortmund. Die selbst vor einem totalen Umbruch stehen und mit Rose selbst eine angeschossene Figur an der Spitze haben.
Das ist eben die viel zitierte Substanz, von der wir noch leben, aber nachgekommen, ist da seit Jahren nahezu nichts. Das muss man klar ansprechen und nach 5 Jahren muss man dafür auch mal jemanden zur Verantwortung ziehen.
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Ich habe da eine revolutionäre Idee -ja, ich bin ein Fantast, ich weiß-, aber wie wäre es, wenn man zu leistungsbezogenen Verträgen zurückkehren würde?
Grundgehalt sagen wir mal 5 Mio, was immer noch VERDAMMT viel Geld ist, um 4x die Woche zu trainieren und am Samstag 90 Minuten gegen den Ball zu treten!
Pro Sieg 10.000,00 (außer im Pokal bei unterklassigen Gegnern), pro geschossenem Tor (egal von wem) 2.500,00, Pokal 500.000,00, Meister 1.000.000,00, CL 2.500.000,00.
Evtl. Sonderprämien bei "Zu Null" Siegen, 10 Siegen am Stück, etc. etc., da kann man ja durchaus kreativ sein, aber dann läge es an den Herren selber, wie hoch der Scheck am Monatsende ausfällt!
Die Zahlen jetzt mal einfach ohne größere Kalkulation in den Raum gesch(m)issen.
Dann wäre die "Opferbereitschaft" möglicherweise etwas größer.
Wie man sieht scheinen garantierte 12/13/14/15 Millionen pro Jahr nicht wirklich eine dauerhafte Motivation zu sein, eher sogar kontraproduktiv.
Aber wie ich eingangs schon schrieb, ich bin ein Fantast.
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Ich habe da eine revolutionäre Idee -ja, ich bin ein Fantast, ich weiß-, aber wie wäre es, wenn man zu leistungsbezogenen Verträgen zurückkehren würde?
Grundgehalt sagen wir mal 5 Mio, was immer noch VERDAMMT viel Geld ist, um 4x die Woche zu trainieren und am Samstag 90 Minuten gegen den Ball zu treten!
Pro Sieg 10.000,00 (außer im Pokal bei unterklassigen Gegnern), pro geschossenem Tor (egal von wem) 2.500,00, Pokal 500.000,00, Meister 1.000.000,00, CL 2.500.000,00.
Evtl. Sonderprämien bei "Zu Null" Siegen, 10 Siegen am Stück, etc. etc., da kann man ja durchaus kreativ sein, aber dann läge es an den Herren selber, wie hoch der Scheck am Monatsende ausfällt!
Die Zahlen jetzt mal einfach ohne größere Kalkulation in den Raum gesch(m)issen.
Dann wäre die "Opferbereitschaft" möglicherweise etwas größer.
Wie man sieht scheinen garantierte 12/13/14/15 Millionen pro Jahr nicht wirklich eine dauerhafte Motivation zu sein, eher sogar kontraproduktiv.
Aber wie ich eingangs schon schrieb, ich bin ein Fantast.
Und alle anderen Vereine ziehen da mit?
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PSG haben Dembele gerade 17 Mio NETTO fix plus Handgeld angeboten.
Wird nie etwas
Der neue uefa payroll cap geht in die richtige Richtung- alles andere geht nicht
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Und alle anderen Vereine ziehen da mit?
Also ich glaube zumindest in der Bundesliga gibt es außer uns und den Fußballhauptstädtern wenige Vereine, die 5 Mio als Grundgehalt zahlen können.
International sieht es natürlich anders aus, aber ich glaube, dass der FCB doch namhafter ist, als Burnley, Leeds, oder Brentford.
Wie wir aber in einigen Fällen gesehen haben, geht der deutsche Nachwuchs ja auch schon nicht mehr den Umweg über uns, sondern direkt in die PL (Havertz).
Wir müssen also, auch und gerade unseres explodieren Gehaltsgefüges, etwas einfallen lassen, dringend.
Ich schrieb ja, dass ich ein Fantast bin, aber irgendwo muß man mal andere Wege gehen, der derzeitige führt jedenfalls irgendwann zum gehaltlichen Kollaps!
Keine Transfererlöse nur Transferausgaben und gallopierende Gehaltserhöhungen, kann auf Dauer nicht gut gehen!!
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jetzt müssen wir den nächsten Spieltag abwarten.
Da soll doch die Schale überreicht werden, oder?
Stuttgart muss gewinnen, und sind keine Schlechten.
Wenn wir die nicht überzeugend schlagen, sondern wie gegen Mainz auftreten, dann vergebe ich Ibiza auch nicht, und sie können gleich wieder nach Timbuktu abheben.
Den letzten Spieltag können dann alle Reserven spielen, und wenn 2 Torhüter auf dem Feld stehen.
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jetzt müssen wir den nächsten Spieltag abwarten.
Da soll doch die Schale überreicht werden, oder?
Stuttgart muss gewinnen, und sind keine Schlechten.
Wenn wir die nicht überzeugend schlagen, sondern wie gegen Mainz auftreten, dann vergebe ich Ibiza auch nicht, und sie können gleich wieder nach Timbuktu abheben.
Den letzten Spieltag können dann alle Reserven spielen, und wenn 2 Torhüter auf dem Feld stehen.
meine Güte …. leg dich doch wieder hin …
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meine Güte …. leg dich doch wieder hin …
du bist immer so süss mit Deiner charmanten Art.
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du bist immer so süss mit Deiner charmanten Art.
und du nervst gewaltig, ist wahrscheinlich wie im wahren Leben bei dir, immer schön den Problemen aus dem Weg gehen , ja keine Kritik …
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Warum ist jeder Spieler weit von Normalform entfernt? Warum lass ich Spieler ran die keine Rolle mehr spielen und nehmen dadurch Spieler wie Musiala die Minuten weg. Warum die dämliche 3 Kette bei einem Verein wie Bayern? Warum sieht man keine Handschrift auf dem Platz, wie will Nagelsmann spielen lassen? Warum gibt es keine Verändeurng während des Spiels?
für mich die größte Frage:
Warum lief in der RR nichts mehr von dem, was uns in der HR stark gemacht hat?
Da war das 0:5 gg Gladbach ein Ausrutscher.
In der RR waren die ganzen peinlichen Pleiten einfach nur die logische Konsequenz.
Mit Ausrutschern kann man leben.
Die RR darf sich nicht wiederholen.
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und du nervst gewaltig, ist wahrscheinlich wie im wahren Leben bei dir, immer schön den Problemen aus dem Weg gehen , ja keine Kritik …
wieso, ist hier nicht das wahre Leben?
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Da kommen wir halt wieder auf das leidige Thema Kadergröße zurück. Wenn du nur auf die A-Mannschaft setzt, dann hat diese um so mehr Argumente auf ihrer Seite, denn weder hast du eine Alternative im Kader, noch kannst du dir eine leisten. Unser Problem ist eben, dass wir in den letzten Jahren zu viele Leihen eingegangen sind, die Geld gekostet haben, anstatt dort nach günstigen Talenten zu suchen, die in eine Rolle hätten hinein wachsen können und zum anderen war da eben auch viel Fallobst dabei. Sarr, Roca, mehr oder weniger Sabitzer.
Wenn du eben über Jahre hinweg keine Qualität hinzu gewinnst und sie obendrein auch noch verlierst, dann kommst du in Bedrängnis. Wie eben wir diesen Sommer. Auch ohne die Baustellen Sané und Lewandowski wären die Hausaufgaben für Brazzo und Neppe ja enorm. Dass man die Forderungen von Alaba oder Gnabry nicht erfüllen kann oder will, ist ja verständlich, aber wenn es am Ende nicht einmal dazu reicht Süle zu behalten, dann liegt es nicht nur am Geld. Allein Süle zeigt halt, dass da sehr viel im Argen liegt, oder wie will man es sich schön reden, dass unser mehr oder weniger bester Abwehrspieler im besten Alter nach Dortmund geht? Nicht ins Ausland. Nach Dortmund. Die selbst vor einem totalen Umbruch stehen und mit Rose selbst eine angeschossene Figur an der Spitze haben.
Das ist eben die viel zitierte Substanz, von der wir noch leben, aber nachgekommen, ist da seit Jahren nahezu nichts. Das muss man klar ansprechen und nach 5 Jahren muss man dafür auch mal jemanden zur Verantwortung ziehen.
und was ist die Alternative?
Ein Kader wie Dortmund. Wunderbar tief, du kannst Brandt ohne Qualitätsverlust durch Hazard ersetzen.
Aber eben kein einziger TopSpieler, der lange bleibt.
Weil das Gras woanders einfach deutlich mehr grüne scheinchen enthält.
Der einzige Weg, bei unserer Einnahmesituation einen CL-konkurrenzfähigen Kader zu unterhalten, ist, wenn er in der Spitze Recht klein ist.
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Ich will mal versuchen, meine Meinung mit etwas Abstand zum Spiel ohne unmittelbare Emotionen darzustellen.
Ich bin zum ersten Mal seit 13 Jahren genervt von unserer Mannschaft und von unserem Verein. Was eddiedean gestern schon geschrieben hat, kann ich nur zu 100 % teilen: Alles, was nach dem Weggang von Klinsmann stattfand, fand ich unter dem Strich in Ordnung. Es gab "Fehlschläge" (Ancelotti, Kovac, die aus unterschiedlichen Gründen nicht die richtigen Trainer waren), aber diese wurden immer passend korrigiert. Die Richtung, welche der Verein mit van Gaal eingeschlagen hat, war goldrichtig und hat sich in einem Jahrzehnt unglaublicher Erfolge widergespiegelt.
Aktuell bin ich auch nicht wütend über das 0:5 in Gladbach oder das eher blamable Auftreten gegen Villarreal. Das ist ok, wir sind lange verwöhnt worden und müssen auch mit Niederlagen mal leben können. Aber: Das, was Bayern München seit 2009 ausgemacht hat, nämlich diese unglaubliche Gier nach Erfolg, das fehlt. Es tut mir leid, dass ich das mal loswerden muss und der ein oder andere wird mir (möglicherweise zu Recht) Populismus vorwerfen, aber ich kann mich des Eindrucks nicht mehr erwehren: Das ist eine ziemlich seelen- und charakterlose Mannschaft, die wir da aktuell haben.
Damit meine ich gar nicht speziell den einen oder die zwei Spieler. Mir ist bewusst, dass Müller, Neuer, Lewandowski, Kimmich und viele andere hier über Jahre Topleistungen geboten und alles gewonnen haben. Mich stört noch nichtmal, dass die Luft nach einem Titel raus ist. Das war schon oft so und das (nicht ganz unberechtigte) Auftreten von Magath steckt der Verein ohnehin weg. Mich stört die massive Diskrepanz zwischen dem Anspruch, den die Spieler (finanziell) anmelden und der Leistung, die sie bringen.
Sané - kannst du verkaufen. Tut mir leid, ich habe den Mann lange hier verteidigt und war absoluter Befürworter dieses Transfers, aber ich ertrage diese Lustlosigkeit nicht mehr. Ich kann es nicht verstehen, wie jemand hier zu den absoluten Top-Verdienern gehört, aber dann noch nicht einmal willens ist, auch nur ansatzweise das zu spielen, was er kann. Der Auftritt vor zwei Wochen gegen Bielefeld hat dem Fass den Boden ausgeschlagen. Da hätte Nagelsmann ihn gerne wieder auswechseln können. Es gibt aus meiner Sicht nur zwei Möglichkeiten: Entweder, er will nicht - dann muss man sagen: Du bist kein Bayern-Spieler, weil dir jede professionelle Haltung fehlt, oder er kann nicht - dann braucht er Hilfe. Wenn er mentale Probleme hat, wie sie Deisler hatte, wird der Verein ihn immer unterstützen und dann bin ich gerne sofort bereit, mich für diesen Beitrag zu seiner Person zu entschuldigen. Aber: Es gab ähnliche Tendenzen schon bei Guardiola und auch Nagelsmann ist ein Trainer, der feinfühlig ist und natürlich die Interna kennt. Deswegen würde ich tippen: Er will nicht. Und das ärgert mich ohne Ende. Geht nicht.
Gnabry - Was ist nur mit ihm los? Scorerpunkte passen, alles andere kannst du vergessen. Der hat zwei, drei Top-Spiele im Jahr und dann taucht er ab. Verdribbelt sich, trifft falsche Entscheidungen, kommt auf Außen praktisch nie im Eins-gegen-Eins mal wirklich durch, will aber 17 - 19 Millionen im Jahr verdienen. Kann ich nicht hören, muss ich lachen. Geht überhaupt nicht. Da gibt es Spieler, die für die Hälfte hier spielen würden und nicht viel schlechter wären als er. Auch er: Ein Typ, den ich absolut mag, ein Spieler, der tolle Qualitäten hat. Aber ein halbes Jahr lang keine Leistung bringen und verdienen wollen wie Müller, Neuer oder Lewandowski - nein, dann muss man sich trennen. So weh mir das täte, weil ich ihn eigentlich echt schätze.
Kimmich - Schatten seiner früheren Leistungen. Ich will das Fass eigentlich nicht aufmachen, aber ich muss es mal loswerden: Seit der Impfdebatte (deren Ausmaß lächerlich war, aber das steht auf einem anderen Blatt) ist er nicht mehr der Spieler, den wir hier mal gesehen haben. Ich tippe: Das hat ihm intern massiv Standing gekostet. Auf dem Weg zum absoluten Führungsspieler, zum Kapitän nach Neuer, zum Gesicht dieser neuen Generaton und - man muss es sagen - manchmal über die gesunden Grenzen hinweg ein Lautsprecher, dann aber sportlich ausgerechnet dann ziemlich eingebrochen, als die Impfung debattiert wurde. Das ist an der Mannschaft nicht spurlos vorbeigegangen und sicher intern auch kontrovers diskutiert worden. Ich glaube, da hat es einen Bruch gegeben, den wir nicht mehr wirklich losgeworden sind.
Nagelsmann - hervorragender Trainer, dabei bleibe ich. Die Frage ist: Wie tief sind die Risse zwischen ihm und der Mannschaft? Dass es Unstimmigkeiten gibt, setze ich einfach mal voraus, dafür war in den vergangenen Wochen dazu etwas zu viel in den Medien. Ich erwarte vom Verein, dass der Trainer gestützt und die Mannschaft in die Pflicht genommen wird. Und ich erwarte, dass auch Nagelsmann sich hinterfragt, denn unter dem Strich war das fußballerisch trotz einiger Gala-Auftritte (5:1 in Leverkusen, 7:1 gegen Salzburg) eher mau. Will die Mannschaft seine Vorgaben nicht umsetzen? Ich weiß es nicht. Was ich sehe, ist, dass uns absolute Grundlagen verloren gehen: Passspiel, Positionsspiel, Gegenpressing. Wenn ich sehe, wie lustlos, ohne Schärfe, Bälle gespielt werden, wenn ich sehe, wie oft wir Probleme haben, Bälle richtig anzunehmen (springen teilweise weit weg oder hoch) - das ist doch ein Problem. Daran kann man arbeiten. Hier muss einfach was verbessert werden. Das war eines unserer Markenzeichen und ist völlig weg. Irrsinn. Lege ich mich sehr fest: Kriegt Nagelsmann das nicht in den Griff, haben wir 2023 / 2024 einen anderen Trainer. Ich würde es sehr bedauern.
Lewandowski - Liefert, ist aber seit Monaten unzufrieden. Warum? Muss man ergründen oder ist vielleicht intern auch bekannt. Ich würde ihn bis 2023 behalten, wenn kein Angebot kommt, bei dem mindestens eine 4 vorne steht, die mit Nachzahlungen zu einer 5 werden kann. Er ist einfach immer noch überragend, aber ich würde es dem Verein auch nicht verübeln, wenn man bei einem entsprechenden Angebot und einer ausgeschlossenen Verlängerung über einen Verkauf nachdenkt. Wenn Lewandowski sagt: Ich verlängere auf keinen Fall - dann muss man ohnehin perspektivisch ohne ihn planen und könnte gegen eine Ablöse auch in diesem Sommer den Schlussstrich ziehen.
Sportliche Führung - Tja. Kahn sucht seine Rolle noch und Brazzo ist halt Brazzo. In der Außendarstellung ist mir das zu wenig. Ich erwarte wenigstens von Brazzo, dass er nach einem Spiel wie gestern Rede und Antwort steht. Aber da kommt nichts. Ja, weiß ich: Interviews vor den Spielen gegen Bielefeld und Dortmund, aber reicht das? Ich wünsche mir, dass er sich in den Sturm stellt und nicht zu den Schäden Stellung nimmt, wenn der Wind akut weg ist. Dass die Mannschaft seit 2018 schrittweise schwächer geworden ist, ist seine Verantwortung. Tipp: Er bekommt noch diesen Transfersommer. Fluppt das nicht, war es das.
Insgesamt ist das alles so massiv unzureichend und eine Mischung aus mangelnder Motivation, internen Querelen und Planlosigkeit, dass ich nicht umhin kann, mir über die Zukunft Sorgen zu machen. 2009 haben wir die passende Antwort gefunden, 2012 auch. Aber: Da waren die finanziellen Mittel noch andere, konnte man mit Robben, Mandzukic oder Dante die passenden Spieler immer wieder holen. Heute müssen wir aufgrund der Corona-Pandemie finanziell kleinere Brötchen backen und werden gesteuert von Leuten, die nicht die Erfahrung eines Hoeneß oder Rummenigge haben. Da macht mir dann schon Sorgen. So unbedingt zementiert finde ich unsere Position nicht mehr. Leipzig macht tolle Arbeit und könnte 2022 / 2023 ein starker Konkurrent werden, auch mit Dortmund wird wieder zu rechnen sein. Wir müssen Antworten auf unsere Probleme finden, auch wenn dann Entscheidungen mal weh tun. Viele Fehler können wir uns nicht (mehr) erlauben, wenn es auch Meisterschaft Nummer 11 in Serie geben soll und wir international den Anschluss nicht komplett verlieren möchten. An den Weggabelungen der Vergangenheit hat Bayern München immer richtig entschieden.
Der Sommer wird heiß.
Bei Lewandowski bin ich eher für verkaufen, wenn er nicht verlängert. Sehe allerdings das Problem eher in mangelnden lukrativen Angeboten. Bei Brazzo hoffe ich eigentlich, dass er schon ab sofort nichts mehr zu melden hat, befürchte aber, Du hast Recht.
Ansonsten absolute Zustimmung! Super Beitrag!
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Um nochmal auf den Kader zurückzukommen:
Ich kann mich noch gut an das Triple-Jahr erinnern, wo zB eddie hier wenig mit Perisic anfangen konnte und das öfter hier kund tat.Wenn man heute auf die Bank schaut und das mal im Hinterkopf behält, wird man schnell erkennen, dass der Kader in der Breite brutal an Qualität verloren hat. Mal eben einen Coutinho von der Bank zu bringen - war so schlecht nicht.
Und da darf mE nicht sofort Corona als Totschlagargument kommen.
Und sogar losgelöst von den Kosten der Spieler muss man am Ende klar konstatieren, dass Transfers wie Sarr niemals der Anspruch des FCB sein dürfen - nicht sportlich und schon gar nicht mit Blick auf Perspektive/Alter/Wirtschaftlichkeit . No chance.Ich hoffe, dass solche Spiele wie gestern dazu beitragen worden, dass man den Kader in seiner gesamten Zusammenstellung (Alter,
Wert, Position, Charakter, Vertrag)
kritisch hinterfragen muss.
Und dann kommt da natürlich auch noch die Karte Trainer ins Spiel, der nun einmal das Bestmögliche aus den Spielern herausholen soll…
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Ich beteilige mich nicht so oft an Diskussionen, lese aber grundsätzlich das meiste Geschriebene hier mit. Es gilt hier dennoch grundsätzlich eine Korrektur anzubringen:
Rummenigge: „Grundsätzlich hat er bis Dezember einen Topjob gemacht. In der Rückrunde, finde ich, gab es auch die eine oder andere diskussionswürdige Entscheidungen..."
Hier im Forum wird immer erwähnt, dass sich alles in der Rückrunde verschlechtert hat - wie auch KHR es im Interview erwähnt hat. Dies ist aus meiner Sicht nicht korrekt. Schon seit November ist ein klarer Abwärtstrend zu erkennen und einige User hier haben dies frühzeitig bemerkt. lesbleus z.B. hat nach mehreren Spieltagen treffend formuliert, dass die Raumaufteilung mitsamt dem System Nagelsmann nicht funktioniert. Wir ließen schon im Spätherbst bei fast allen Spielen heftige Konterchancen zu (auch das Hinspiel gegen Mainz war ein Kraftakt). Kritik war aber hier im Forum vor allem in der Hinrunde nicht erwünscht, weil es immer wieder hieß, dass wir am Ende doch souverän durchmarschieren würden.
Grundsätzlich ist fast die ganze Saison ein Abwärtstrend zu bemerken, bei den letzten Spielen (Mainz oder Hinspiel Villareal) waren wir teilweise fast an der Grenze zur kompletten Selbstauflösung. Da kann es schon mal ein halbes Dutzend Tore hageln. Was erschütternd ist, dass man die letzten Spieltage nur noch schwer unterscheiden hat können, welche Spieler wirklich nicht wollen oder nicht können. Automatismen bei Passspiel, Pressing, Raumaufteilung, etc. funktionierten teilweise durch die ganze Mannschaft nicht mehr. Wir benötigen unbedingt mehr Stabilität im Aufbau, Ballsicherheit und geordnetes Abwehrverhalten - und zwar über alle Mannschaftsteile hinweg. Wenn das so in der Art die ersten 5-7 Spieltage nächste Saison weitergeht, wird es wohl oder übel Nagelsmann bzw. Brazzo den Kopf kosten...
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Ich beteilige mich nicht so oft an Diskussionen, lese aber grundsätzlich das meiste Geschriebene hier mit. Es gilt hier dennoch grundsätzlich eine Korrektur anzubringen:
Rummenigge: „Grundsätzlich hat er bis Dezember einen Topjob gemacht. In der Rückrunde, finde ich, gab es auch die eine oder andere diskussionswürdige Entscheidungen..."
Hier im Forum wird immer erwähnt, dass sich alles in der Rückrunde verschlechtert hat - wie auch KHR es im Interview erwähnt hat. Dies ist aus meiner Sicht nicht korrekt. Schon seit November ist ein klarer Abwärtstrend zu erkennen und einige User hier haben dies frühzeitig bemerkt. lesbleus z.B. hat nach mehreren Spieltagen treffend formuliert, dass die Raumaufteilung mitsamt dem System Nagelsmann nicht funktioniert. Wir ließen schon im Spätherbst bei fast allen Spielen heftige Konterchancen zu (auch das Hinspiel gegen Mainz war ein Kraftakt). Kritik war aber hier im Forum vor allem in der Hinrunde nicht erwünscht, weil es immer wieder hieß, dass wir am Ende doch souverän durchmarschieren würden.
Grundsätzlich ist fast die ganze Saison ein Abwärtstrend zu bemerken, bei den letzten Spielen (Mainz oder Hinspiel Villareal) waren wir teilweise fast an der Grenze zur kompletten Selbstauflösung. Da kann es schon mal ein halbes Dutzend Tore hageln. Was erschütternd ist, dass man die letzten Spieltage nur noch schwer unterscheiden hat können, welche Spieler wirklich nicht wollen oder nicht können. Automatismen bei Passspiel, Pressing, Raumaufteilung, etc. funktionierten teilweise durch die ganze Mannschaft nicht mehr. Wir benötigen unbedingt mehr Stabilität im Aufbau, Ballsicherheit und geordnetes Abwehrverhalten - und zwar über alle Mannschaftsteile hinweg. Wenn das so in der Art die ersten 5-7 Spieltage nächste Saison weitergeht, wird es wohl oder übel Nagelsmann bzw. Brazzo den Kopf kosten...
Ja das stimmt, es gab von einigen hier bereits Warnungen und Kritik im Herbst, die hier nicht gut aufgenommen wurden. Nun sind genau die damals schon angesprochenen Probleme fast einhellige Meinung im Forum. Automatismen und Ballsicherheit sind immer mehr gewichen und das System und die Raumaufteilung haben nicht mehr so funktioniert, immer überdeckt von überragenden Einzelleistungen. Und genau da liegt ein Problem. Hat der Trainer es nicht bemerkt? Liegt das in seinem Plan? Warum konnte er nicht gegensteuern? Wurde das über den Winter analysiert? Fragen über Fragen.
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und was ist die Alternative?
Ein Kader wie Dortmund. Wunderbar tief, du kannst Brandt ohne Qualitätsverlust durch Hazard ersetzen.
Aber eben kein einziger TopSpieler, der lange bleibt.
Weil das Gras woanders einfach deutlich mehr grüne scheinchen enthält.
Der einzige Weg, bei unserer Einnahmesituation einen CL-konkurrenzfähigen Kader zu unterhalten, ist, wenn er in der Spitze Recht klein ist.
Es muss auch einen Weg dazwischen geben. Man muss sich zurecht fragen, ob man Goretzka und Kimmich zurecht so viel bezahlt. Der oft zitierte Hernandez hat mit 13+ Millionen das Gehaltsgefüge zerschossen und wird bei der nächsten Verlängerung nicht weniger verlangen. Sané hat man direkt in die Riege der Topverdiener eingereiht, ohne dass der Spieler den Nachweis erbracht hätte, dass das berechtigt wäre.
Der FCB hat seinen Bankspielern ebenfalls schon immer viel zu viel bezahlt. Ich erinnere mich an eine Tabelle, in der Puyol in seinen besten Zeiten bei Barca bei 4 Millionen stand. Vergleiche das mal bei uns mit anderen Spielern.
Ich verstehe den Ansatz, dass man sich wenige Superstars leisten will und dann den Kader vor allem durch günstige Jugendspieler auffüllen will. Das ist ein Konzept, dass ich selbst oft und lang genug gefordert habe, bevor es hier umgesetzt wurde. Nur treibt man es bei uns eben ins Extrem. Unsere Problem sind nicht die Müllers, Neuers oder Lewandowskis, es sind die teuren Spieler dahinter, die das Geld nicht immer wert sind. Und eben die Tatsache, dass seit Jahren kaum ein Transfer gesessen hat. Es verlangt keiner Messi als Ersatzspieler, es erwartet auch niemand, dass keine Fehler gemacht werden, aber bis auf Musiala und Davies hat in der Ära Brazzo niemand gesessen. Niemand. Goretzka fällt zwar zeitlich in die Ära, war aber lange vorher klar.
Zwei Spieler in fünf Jahren. Das ist einfach eine unterirdische Bilanz und zwar für jeden Sportdirektor/Vorstand/Kaderplaner. Es wurde ja nicht wenig Geld ausgegeben. Im Gegenteil. Brazzo hat mehr Geld auf den Kopf gehauen als alle anderen vor ihm. Und trotzdem stehen hier ganze zwei Spieler zu Buche, die langfristig eine Zukunft im Team haben. Der Rest ist entweder schon nicht mehr da, soll verkauft werden, will von selbst weg oder war gar nur geliehen.
Unser Problem sind auch nicht die Motings, von denen du immer zwei oder drei im Team gebrauchen kannst, und es sind auch nicht die Verträge von Abala oder Gnabry, die man aufgrund der Forderungen nicht verlängert bekommt. Es ist die Tatsache, dass man trotz Ankündigung keinen Vertrag vorzeitig verlängert bekommt, wenn man es will und die Tatsache, dass man keinerlei Händchen dafür hat, Qualität günstig nachzukaufen. Deshalb ist der Kader so wie er aktuell eben ist.