Zum Teil Richtig...
Es kommt auf den Zeitpunkt der Selbstanzeige an. Wenn die Steuerfahndung einen schon im Blickfeld hat, dann nützt einem die Selbstanzeige auch nichts mehr.
Außerdem muss man sich bei einer Selbstanzeige sprichwörtlich splitternackt vor den Steuerbehörden ausziehen und wirklich alles offenlegen. Falls es da zu ungereimtheiten kommt oder Lücken auftauchen und die Offenlegung in irgendeiner Form unvollständig ist, ist der Straferlass auch hinfällig.
Davon ab. Es gab - so die Berichte - bereits eine Hausdurchsuchung bei Hoeneß. Diese gibt es nicht von der Steuerfahndung, sondern von der Staatsanwaltschaft. Das bedeutet, dass es bereits ein Strafverfahren gibt, welches die Staatsanwaltschaft nun untersucht. Dies würde es bei einer korrekten Selbstanzeige aber gar nicht erst geben. Eine Selbstanzeige läuft nur zwischen der Steuerbehörde und dem Betroffenem selbst ab.
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Selbstanzeige entweder zu spät kam oder unvollständig war, wodurch die Straffreiheit nicht mehr gegeben ist.
So viel zur Rechtslage...
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Persönlich hoffe ich, dass UH die volle Macht und Härte der Steuerbehörden treffen wird, so wie sie bei jedem anderen auch zuschlagen würden. Das ist kein Kavaliersdelikt! Sofern die Zahlen auch nur Ansatzweise korrekt sind, bewegt man sich dort im hohen zweistelligen Millionenbereich - mindestens.
Gegen einen Christian Wulff wurde wegen weitaus weniger eine wahre Hexenjagd veranstaltet... Da wird ihm auch nicht sein soziales Engagement nichts nützen, was ja nun auch unter einem recht fragwürdigem Licht erscheint - zumindest was seine Motivationen dafür angeht...
Als "moralische Instanz" und Vorbildsfigur für alles ist Hoeneß jedenfalls verbraucht. Seine "Weisheiten" und Ratschläge wird in Zukunft keiner mehr hören wollen bzw sie würden immer wieder im Bezug auf dieses Thema gekontert werden. Diesen Imageschaden wird er genauso wenig mehr los wie Herr Zumwinkel damals. Oder wie es Hoeneß bei Christoph Daum angetrieben hat. Das Image des "verschnupften Daums", was Hoeneß maßgeblich geprägt hat, lastet dem heute noch an. Und wenn damals ein koksender Daum - der letztendlich nur sich selbst geschadet hat - nicht mehr als Trainer tragbar sei, dann kann ein Steuerhinterziehender Hoeneß es als Präsident auch nicht mehr sein.
Als Präsident repräsentiert man den Verein und das wofür er steht. Unter Berücksichtigung von allem was Hoeneß in seiner Zeit als Manager für den FC Bayern geleistet hat, kann das trotzdem nicht im Interesse des Vereins sein, Hoeneß weiterhin als Galleonsfigur zu halten. Sein persönliches Image wird über kurz oder lang auf das Image des Vereins abfärben und ich hoffe einfach mal, dass Hoeneß das selbst einsieht, die Konsequenzen zieht und sein Amt zur Verfügung stellt. Allein um "SEINEN" FC Bayern zu schützen.....