Auch wenn das hier sicherlich in der Masse der Beiträge untergeht, möchte ich dem aufmerksamen Leser nicht die heutige Perle aus der Printausgabe der SZ vorenthalten, mit einer toll recherchierten Point am Schluss:
Mit geradezu voyeuristischer Neugier verfolgt nun die Konkurrenz, ob die Münchner Pläne aufgehen. Es ist ja nicht gerade wenig, was sich die Bayern von ihrem neuen Sportchef versprechen. Einerseits soll sein Überblick über den Talentemarkt verhindern, dass der FC Bayern künftig wieder zwölf Millionen für überreife Profis wie den Ukrainer Anatoli Timoschtschuk verschwendet, wenn er für ein Zehntel der Summe den frischen Oberbayern Lars (oder Sven) Bender haben kann; andererseits soll der Jugendpfleger Sammer aber auch sein Talent zum Rumpelstilzchen nutzen, um jene Elf straff zu führen, die nach Meinung der Klubverantwortlichen das Elfmeterschießen des Champions-League-Finales in erschreckender Passivität über sich ergehen ließ. Zwar haben ein paar Spieler durchblicken lassen, dass sie sich ein wenig straffere Führung auch beim Trainer Heynckes gut vorstellen könnten, aber die Analyse der Bosse hat die Verantwortung eindeutig beim Ex-Sportchef Nerlinger deponiert. Ach ja, und den neuen Trainer muss er natürlich auch noch finden, jenen Mann, der Heynckes im Sommer 2013 nachfolgen soll.
Matthias Sammer stammt aus Sachsen, er hat erfolgreich für den neuen Feind aus Dortmund gespielt, dennoch erkennt Uli Hoeneß in ihm das Bayern-Gen. Als Spieler war Sammer ein Siegertyp, als Sportdirektor hat er mit dem DFB-Nachwuchs zahlreiche Titel gewonnen, nur eine Disziplin liebt er nicht so besonders: Als die deutsche Nationalmannschaft im Halbfinale der EM 1996 gegen die Engländer ins Elfmeterschießen musste, verzichtete der beste Spieler: Matthias Sammer.