da spricht einer, dem der verein nicht egal ist. da spricht einer, der eben nicht zum fc barcelona wechselt, sondernn beim verein seines herzens bleibt - und jetzt merkt, dass ihm statt perspektiven nur noch kurzatmigkeit geboten wid.
da spricht einer. der genau weiß, dass es seit dem cl-sieg 2001 in der ära rummenigge nur noch eine prägende phase gegeben hat: das doppel-double mit magath, den man genauso diskreditiert und vom hof gejagt hat wie ottmar hitzfeld.
das bayern 2009 ist das bayern des herrn rummenigge, und das weiß philipp lahm. mit sicherheit ist es verführerisch, als funktionär am tisch der großen in europa zu sitzen, ihnen sogar vorzustehen. da will man natürlich auf augenhöhe mit den herren laporta, kenyon & co. sprechen, den schilderungen von großtaten eines messi, ronaldo, drogba etwas entgegenhalten. so kommt man dann eben auf die idee, einen ribery oder einen robben zu holen, statt mit augenmaß den dritten weg zu gehen und - wie das in der prä-rummenigge-ära hitzfeld und hoeneß geschafft haben - einen kader mit sinn und verstand zusammenzustellen, der dann auch gute chancen hat, die cl zu gewinnen, siehe 2001. das ist natürlich an den banketttischen der elite eurpoas weniger sexy zu erzählen. genauso wenig sexy ist es aber auch, mir einer offensichtlich planlos zusammengeflickten mannschaft in der vorrunde oder - wie immer seit 2001 - aus der cl auszuscheiden. das schafft man auch mit weniger mitteln vom festgeldkonto.
jetzt stellt sich also einer der wenigen authentischen profis dieses unternehmens hin und spricht das aus, was ihn bewegt - und was viele in diesem verein bewegt. das ist keiner, der preise hochtreiben will. das ist keiner, der sich profilieren will. das ist keiner, der seine eitelkeit befriedigen will.
philipp lahm ist einer der letzten aufrichtigen profis beim fc bayern, der großes vorhatte mit seinem club und jetzt wie wir alle mitansehen muss, wie das konstrukt in einer mischung aus größenwahn, egoismen und eitelkeiten unterzugehen droht.
man wünscht sich, dass rummenigge und hoeneß eben nicht dem beißreflex verfallen wären und lahm bestrafen, sondern dass sie sich ernsthaft mit den seriösen einwänden ihres vizekapitäns beschäftigt hätten.
ein naiver wunsch in zeiten, in denen eitelkeit und hybris statt augenmaß und weitsicht herrschen in unserem lieblingsklub.
herr rummenigge, treten sie zurück.