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Dem FC Bayern droht die nächste Eskalationsstufe im Vertrags-Zoff mit Robert Lewandowski (33)!
Der Rekordmeister fürchtet, dass der Weltfußballer am Ende zu juristischen Mitteln greift, die bisher noch kein Superstar einzusetzen gewagt hat. Lewandowski könnte mit einem äußerst umstrittenen Trick aus dem Vertrag, enthüllt der BILD-Podcast „Bayern Insider“.
Wie das? In Anlehnung an Paragraph 17 der Fifa-Statuten können ausländische Spieler nach dem 28. Lebensjahr ihren längerfristigen Vertrag nach drei Jahren einseitig kündigen, um zu wechseln.
So könnte der Pole trotz seines Vertrags bis 2023 zum FC Barcelona gehen, obwohl Vorstands-Boss Oliver Kahn (52) bei der Meisterfeier Mitte Mai ein Basta-Machtwort gesprochen hatte.
Gab es schon einmal einen solchen Fall? Ja! Der Schotte Andy Webster (40) hatte 2006 bei seinem Wechsel von Heart of Midlothian zum England-Klub Wigan Athletic einen Präzedenzfall mit Paragraph 17 geschaffen. Ein monatelanger Rechtsstreit folgte mit zwei Spielen Sperre und Entschädigungszahlungen.
Deutschlands renommiertester Sportrechtsanwalt warnt Lewandowski vor diesem Rechtsbruch! Prof. Christoph Schickhardt (67) zu BILD: „Grundsätzlich kann er den angesprochenen Rechtsbruch begehen. Aber wer sich darauf einlässt, begeht Harakiri!“
Schickhardt erklärt: „Die Fifa hat die Konsequenzen im Paragraph 17 bewusst unkalkulierbar gehalten. Sie hat einen Strauß an Sanktionen und Maßnahmen in der Hand. Und da weiß man nicht, wie viel Rosen mit wie vielen Dornen da drin sind. Deswegen kann der FC Barcelona nicht kalkulieren und kein Geld für eine Strafe beiseite legen.“
Heißt: Der finanziell sehr angeschlagene Katalanen-Klub kann nicht auf eine milde Entschädigungszahlung an Bayern wie ein Jahresgehalt von Lewandowski (rund 24 Mio) hoffen. Das wäre weniger als die aktuell gebotenen 32 Mio Euro Ablöse.
Es würde eine Sperre sowie viel höhere Zahlungen für Lewy, sein Management um Star-Berater Pini Zahavi (78) und Barça drohen!
BILD weiß: Lewandowski ist der Webster-Fall bekannt. 2013 informierten sich der Stürmer und sein damaliges Berater-Team schon mal über Paragraph 17, als Dortmund den Wechsel zu Bayern verweigerte. Damals war der Star allerdings erst 24 Jahre alt und noch zu jung, um den Vertragstrick anwenden zu können.
Schickhardt erklärt, warum Paragraph 17 so allgemein gehalten ist: „Nach Schweizer Recht, und dort hat die Fifa ihren Sitz, ist die Loslösung von einem Vertrag im ersten Schritt leichter. Es rührt aus dem Schweizer Rechtsgedanken her, dass man sich auch aus befristeten Verträgen lösen darf. Aber dazu gehört auch, dass der Täter, und das ist man in dem Fall, am Ende die ganze Bandbreite des Schadens tragen muss.“
Der Star-Anwalt erläutert weiter: „Das deutsche Arbeitsrecht regelt das hingegen ganz klar. Das Arbeitsgericht München würde einfach feststellen, dass Robert Lewandowski einen geltenden Vertrag bis 2023 hat. Wenn er diesen nicht erfüllt, stehen Bayern alle Schadenersatzansprüche zu. Dieser Fall ist aber noch nie ausgetragen worden zwischen deutschem und internationalem Recht. Das würde einen monate- oder jahrelangen Rechtsstreit um die Spielberechtigung des Spielers bedeuten.“ Klar ist: Lewys Ruf wäre dadurch ruiniert
Nach BILD-Informationen hofft Lewandowski weiterhin auf eine friedliche Lösung, darauf, dass ihn der FC Bayern doch noch vorzeitig aus seinem Vertrag lässt!
Bei der polnischen Nationalelf hatte er klargemacht: „Meine Geschichte bei Bayern ist vorbei! Ich sehe keine Möglichkeit mehr, weiter für diesen Klub zu spielen.“ Das Tischtuch ist zerschnitten, nachdem die Bosse um Sportvorstand Hasan Salihamidzic (52) bis zuletzt doch um BVB-Knipser Erling Haaland (21/zu Manchester City) geworben hatten.
Aus eigener Erfahrung sagt Schickhardt: „Wir haben in den letzten zehn Jahren ein paar Fälle gehabt, in denen wir Vereine vertreten haben, denen der Vertragsbruch drohte. Nach den ersten Hinweisen auf die Problematik haben alle aufnehmenden Vereine und die Spieler die Segel gestrichen. Als deren Anwalt könnte man diesen Blindflug und das unkalkulierbare Risiko nicht in Kauf nehmen.“
Das Schickhardt-Fazit: „Als FC Bayern muss man davor keine Sorge haben!“
Uli Hoeneß (70) hatte 2010 bereits beim Wechsel-Flirt von Franck Ribéry (39/jetzt US Salernitana) Real Madrid gedroht, als das Paragraph-17-Thema aufkam: „Wenn irgendeiner der großen Klubs versucht, Paragraph 17 zu ziehen, dann ist die Hölle los. Das würde ich keinem Verein der Welt raten.“
Jetzt bleibt der Ehrenpräsident in der Causa Lewandowski auch weiterhin hart! Am Donnerstagabend sagte der Ex-Boss bei der Gala zum 50. Geburtstag des Münchner Edel-Restaurants „Tantris“ zu BILD: „Ich freue mich auf sein erstes Training im Juli bei Bayern!“
Wenn Lewandowski nicht doch noch von Paragraph 17 Gebrauch macht...