An alle, die hier des öfteren (nicht nur heute) die Worte “Konstrukt Hopp“ benutzen und Herrn Hopp kritisieren oder gar hassen:
Stellt euch mal vor, nach dem Krieg wäre der FC Bayern in der damaligen Oberliga gewesen.
Ein ehemaliger Spieler und auch inniger Fan macht als Self-Made Man in der Nachkriegszeit viele Millionen.
Er verkauft sein eigenes Unternehmen für einen horrenden Preis.
Aus tiefer Verbundenheit baut der Fan dem FCB ein Vereinsheim, super Sportplätze, allgemein eine geniale, zukunftsfähige Infrastruktur auf.
Aus der Jugendabteilung kommen nun auch etliche Talente zum Vorschein, die uns weiterhelfen und auch dem DFB.
Zusätzlich gibt er sehr viel Geld auch im Umfeld von München für arme und kranke Menschen aus. Also ein “Gutmensch“ (was für ein wort 😏)durch und durch.
Auch unterstützt er Sportvereine, die auf die eine oder andere Weise in Not geraten sind (außer vielleicht die 59+1er, der musste sein 😉).
(Der Fan macht übrigens keine Werbung für sich als Person und will (und muss) auch kein Geld mit dem FCB verdienen!)
Durch diese und andere Maßnahmen wird der FCB eine nachhaltige Größe in Deutschland.
Nennen wir den Fan bzw ehemaligen Spieler...sagen wir mal Hilmar Dopp.
Würdet ihr Herrn Dopp aus dem Verein werfen, seine Unterstützung ablehnen und ihn gar übelst beschimpfen?
Ist das Konstrukt und auch seine Motive vergleichbar mit einem Oligarchen, Scheich, einen Mateschitz?
Weiter überlegt: Sollen wir Gnabry (Kimmich) und Süle auch rauswerfen?
Vorschlag: Lest euch mal einen verdammten Tag durch die Vita vom modernen Hilmar Dopp durch und meldet hier im Forum, was in Gottes Namen an dem Menschen und seinem Handeln verwerflich ist.
Schönen Abend!
(Hatte ich vorhin im falschen Fred schon mal geschrieben)
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Verwerflich ist aus Sicht mancher auf jeden Fall, dass er entgegen der Vereinsstruktur im deutschen Fußball einen Klub besitzt und Alleinherrscher über diesen ist, was gegen das Fanverständnis der meisten anderen Klubs verstößt.
So. Das kann man jetzt sehr schlecht finden. Das tue ich z.B. auch. Ich finde das nicht gut, dass so etwas durch Hintertürchen ermöglicht wird. Er muss ja die TSG nicht besitzen, um zu helfen. Er kann ja dem Klub auch so weit helfen, dass der hochkommt und ihn dann dem deutschen Fußballideal folgend mehr oder weniger demokratisch funktionieren lassen. Zumindest kann man darüber diskutieren und da verschiedene Haltungen einnehmen, was alles erlaubt sein sollte und was nicht. Und man kann auch die Konsequenz ziehen, dass man Hopp und Hoffenheim völlig ablehnt. Dann kann man natürlich auch Lieder gegen Hoffenheim singen und Plakate gegen Hopp als Besitzer aufhängen, den Verein trotz 121 Jahre Historie als Retortenklub hinstellen und sich aufplustern. Wie auch immer das andere finden, man darf sich da hineinreiten und so agieren. Andere dürfen das gutheißen oder lächerlich finden. Wie auch immer. Alles gut.
Das heute ist aber wieder mal weit über die Grenzen hinausgegangen und darf eben nicht möglich sein. Das dann mit dem DFB zu begründen, ist ja auch ziemlich verquer. Es gehe gar nicht gegen Hopp (ja, klar...), sondern um das, was DFB/DFL in dem Zusammenhang täten. Stimmt sicherlich genauso, aber hätten die nicht massiv was gegen Hopp, würden die nicht sowas machen. Davon abgesehen heiligt der Zweck eben nicht das Mittel. Geplant, doppelt abgesichert (2 Plakate! Das 2. war ein anderes, wenn ich mich nicht täusche) und irgendwie hineingeschmuggelt diese Aktion durchziehen, wo in erster Linie sichtbar ist, dass gegen Hopp was kommen soll.
Hätten die nur ein klein wenig Hirn im Kopf und nicht nur Wut in den Adern, würden die merken, dass das natürlich den Fokus fast gänzlich auf das Hopp-Thema lenken wird. Würde der IQ dieser Leute im messbaren Bereich liegen, würden sie zudem merken, dass das so und so ganz negative Aufmerksamkeit erreichen wird, nämlich gegen sie selbst. Wenn es unbemerkt bleibt, hilft es sowieso nicht. Wenn es bemerkt wird, hilft es ebenfalls nicht, aber sie und ihr Verein stehen wie die größten Deppen da. Nein, weder während es passierte (2x Plakate gezeigt), noch im Nachhinein (die Erklärung mit "Fußball bleibt dreckig" usw.) haben die kapiert, was sie da tun.
Richtige Herdenmentalität von der dümmsten Sorte. Sich in irgendwas hineingeritten, sich sehr sehr wichtig gefühlt und dann agiert. Kann ich mir richtig gut vorstellen, wie man sich da gegenseitig angestachelt hat. Als ich das Che Guevara Bild auf dem Ultras-Shirt sah, musste ich kurz gedanklich kotzen. Die halten sich wirklich für edle Kämpfer der Freiheit und bemerken nicht, dass sie niemandem helfen, sondern nur Schaden anrichten, inkl. sich selbst schaden. Ohne jeden Nutzen. Wenn überhaupt, dann wurde doch jetzt Hopps Status gestärkt. Wer vom DFL/der DFB irgendwas gegen Hopp tun wollte und könnte, wird sich das doch jetzt erst recht zwei Mal überlegen.
Und bei der ganzen Sache hat man sich indirekt mit rechten Fans verbündet. Gratulation.
Hoffentlich haben sie damit aus Versehen diese neue Null-Toleranz-Welle gegen asoziale Fankultur so richtig angestoßen, bevor es vergessen werden konnte. Grade jetzt, wo die Diskussion erst so richtig aufkeimte, haben sie diese Aktionen gegen Hopp weitergeführt und einen weiteren Tiefpunkt erzeugt. Medien und Angestellte anderer Bundesligavereine haben das zum Großteil im Zusammenhang mit der allgemein kaputten Fankultur (grad in manchen solchen Fanszenen) verbunden. Auch mit der generellen Verrohung der Gesellschaft haben sie es verbunden. Kann sein, dass man nur so halb gegen Rassismus, Gewalt usw. angekämpft hätte und sich das Ganze wieder gelegt hätte, wäre jetzt einige Monate nichts Großes passiert. Heute allerdings waren Alaba, Flick, der Schiri und viele Spieler richtig im Thema drin und wollten sich das nicht einfach ansehen. Vielleicht haben diese Intelligenzbestien mit den Plakaten aus Versehen etwas Gutes ausgelöst, nämlich mehr Konsequenz gegen Leute wie sie selbst, die wollen, dass der Fußball "dreckig" bleibt.
Bald sehen wir, ob voreilige Artikel wie der vom Spiegel zufällig doch richtig liegen. Vergangenheit ist nämlich Vergangenheit. Die konsequente Haltung wurde zuletzt deutlich stärker als zuvor gefordert, Schiris wurden nochmals "schärfergestellt" und sollten mehr handeln. Es gab ja einen potenziellen Wendepunkt. Die Diskussion war grad richtig laut. Jetzt werden wir demnächst sehen, ob diese konsequente Vorgangsweise auch für andere Themen gilt. Wir werden erst sehen, ob das die Folge eines Wendepunkts war, oder nur im Fall Hopp passiert.