Ganz genau. Ich sehe einen großen Knackpunkt in der Geschichte und das ist die Frage, warum man Tuchel den 6er Wunsch nicht einfach erfüllen wollte. Das ergibt für mich alles keinen Sinn.
1. Man holt sich Tuchel als neuen Trainer.
2. Tuchel ist ein Fachmann, von ihm erwartet man sich, dass er die Mannschaft inspiziert und dann besser macht, um Erfolg zu haben.
3. Tuchel kommuniziert seinen Wunsch nach einem 6er und bleibt auch ganz konsequent bei dieser Linie. Bereits im April (!!!) schwärmt Tuchel gegenüber Brazzo von Palhinha.
4. Der FC Bayern möchte in der Tranferphase alte Fehler beheben und man verweist darauf, dass man viel Geld ausgeben könne.
5. Man geht auf Rice zu und es sieht aus, als ob man Tuchels 6er-Wunsch ernst nehme.
6. Danach liegt der 6er plötzlich auf Eis und es wird sogar öffentlich gesagt, dass der Kader auch ohne 6er gut genug sei. Man stellt sich damit klar gegen den Trainer.
7. Am letzten Tag sucht man wieder nach einem 6er, aber nicht, weil man Tuchels Wunsch erfüllen möchte, sondern weil Pavard weg ist.
8. der 6er Transfer scheitert, da man viel zu spät dran ist.
Meine Fragen: Warum hole ich mir einen Fachmann wie Tuchel, wenn ich dann seinem (finanziell) erfüllbaren Wunsch nicht nachkommen möchte? Warum ist man der Meinung, dass man den Kader besser einschätzen kann als der verpflichtete Trainer? Wenn ich der Meinung bin, der Trainer hat unrecht, dann stelle ich mich in der Expertise hinsichtlich des Kaders über den Trainer und muss mich doch fragen, ob ich den Richtigen geholt habe. Dann passt da etwas nicht. Wenn ich Tuchel-Ball sehen möchte, dann kaufe ich ihm doch vom vorhandenen Geld einen 6er und gut ist. Der Verein hat das Geld und der Ball liegt dann bei Tuchel und er muss dann auch liefern. Jetzt heisst es unser hervorragender Trainer muss nun kreativ sein und sich was ausdenken. Aber die Erkenntnis, dass unser hervorragender Trainer einen 6er anmahnt, spricht man ihm ab. Ich schnall es einfach nicht.