noname
: der David wird vermutlich hier im Forum nicht immer ganz fair behandelt, das mag durchaus sein. Neutral bewertet zeigt er ganz klar eine aufsteigende Tendenz: von den letzten 6-7 Spielen war nur ein sehr schwaches dabei, nämlich gegen Hertha. Und ja, wir spielen auch ohne ihn manchmal grottenschlecht (siehe Kiel) und das zeigt auch, dass nicht er allein ein Problem darstellt. Einsatz / Leistung passen wieder sehr gut und wir hoffen alle, dass das mehr oder weniger bis zu Saisonende so bleibt (denn jetzt kommen wieder entscheidende Wochen und teilweise unangenehme, direkte Duelle).
Warum hier aber die letzten 150 Seiten sehr viel Unmut geäußert wurde, solltest du auch nachvollziehen können. Wir alle waren bei den Vertragsverhandlungen nicht dabei und hier werden überall Summen genannt, die ohne richtige Quelle einfach nur im leeren Raum schweben. Aber man darf niemals vergessen, dass es hier um die Familie FC Bayern geht! Ich sage bewusst Familie, da David diesen Ausdruck genauso betont hat. Und unserem UH kann man nachsagen was man will, die Prioritätensetzung hat er stets vorgelebt: als erstes steht immer das Persönliche, also der Mensch mit seiner Familie im Mittelpunkt. Wenn es einem nicht gut ging (Verletzungen, pers. Rückschläge, etc), war bzw. ist unser Verein da. Und da gehts eben nicht nur ums Geschäftliche. Beim Geschäftlichen, so glaube ich, sind sich hier dir meisten einig, dass es um die Erbringung von Leistungen auf Vertragsbasis geht. Sozusagen: ich biete dir X und du gibst mir Y. Es ist immer ein Geben und Nehmen und wenn eine Partei denkt, dass sie zu viel gibt und zu wenig dafür zurückbekommt, dann soll/muss das auch kommuniziert und schlussendlich auch eine Entscheidung getroffen werden. Und das haben auch beide Seiten gemacht und ich bin ehrlich gesagt richtig froh, dass der FC Bayern hier eine klare Linie gezogen hat über welche man nicht mehr (mit)gehen kann.
Es gibt nur dabei eine Sache, die richtig schwer wiegt und für Unverständnis sorgt: wie kann man auf der einen Seite das Wort „Familie“ in den Mund nehmen, von Werten und der Liebe zum Verein reden und auf der anderen Seite mit einer geladenen 44er-Magnum a la Zahavi zum Verhandlungstisch gehen und jetzt Mal ordentlich „Wertschätzung“ verlangen? Gründe: „naja, damals habt ihr keine Ausbildung bezahlen müssen und in der Vergangenheit bin ich nicht fair bezahlt worden. Außerdem sehe ich mich leistungsmäßig in der Liga von XYZ und summa summarum macht das eben 123.456.789 Kaiser-Franz-Josef-Schillinge!“
Ich mag die Firma bei der ich arbeite und ich darf zurecht glücklich sein, dass dort viel auch einfach nur mal ein Geben/Nehmen ist. Klar, es gibt schlechte Zeiten in denen ich am Anschlag bin und durch das viele Projektmanagement ständig unter Druck bin, aber insgesamt ist es doch recht lässig. Ich bin sicherlich auch etwas unterbezahlt und könnte wahrscheinlich eine ordentliche Gehaltserhöhung verlangen, aber ich sag mal so: es fühlt sich wie eine eingeschworene Familie an und ehrlich gesagt brauch ich nicht mehr Geld zum Leben. Niemand würde sich aber groß beschweren, wenn ich jetzt mal mehr € verlangen würde. Aber wenn ich wie mit einer 44er-Magnum bewaffnet zum Verhandlungstisch komme und dann noch utopische Geldsummen verlange (weil irgendein anderes Unternehmen würde dies bezahlen und außerdem hab ich ja damals vor 10 Jahren so viel mehr geleistet und so wenig verdient), dann hört bei mir nicht nur das Verständnis auf, da hört bei mir auch der Familienbegriff auf.
Und da es in der Geschäftsfeld Usus ist, dass leistungsbezogene Verträge nicht hauptsächlich retrospektiv betrachtend angelegt werden (was interessiert ein Unternehmen, ob ich vor 7 Jahren mehr geleistet habe als eigentlich verlangt wurde?), sondern zukunftsbasiert sind (sprich: wo stehen wir heute? Was kannst du momentan bzw in Zukunft leisten?), bewerten sehr viele Leute hier die Leistung von David nicht hinsichtlich seinem derzeitigen Gehalt, sondern mit seiner Wunsch-Vorstellung. Und das zurecht! Denn da tut sich eine große Lücke auf, die man weder mit „Familie“, „Wertschätzung“ oder der Auswahl der falschen Berater auffüllen kann.
Wir sind definitiv keine Hater, wir lieben einfach unsere Familie!