Es ist völlig normal, dass ein Trainer seine Mannschaft so strukturieren möchte, wie er es für sinnvoll hält. Wenn Bastian Schweinsteiger in den Planungen von Pep Guardiola keine Rolle - oder zumindest nicht so, wie Schweinsteiger es gerne hätte - spielt, dann ist das doch völlig legitim.
Ich habe eben schon im Schweinsteiger-Thread geschrieben, dass Schweinsteiger für mich ein Spieler ist, der eine Dekade geprägt hat. Seine Verdienste sind unumstritten.
Aber seien wir doch mal ehrlich: Ist er sportlich unersetzbar? Ich glaube, dass das nicht der Fall ist. Er ist eine Identitätsinstitution, ein Spieler aus der eigenen Jugend. Aber rein sportlich ist er meiner Ansicht nach ersetzbar. Wir sollten uns fragen: Wenn Schweinsteiger nicht aus der eigenen Jugend käme - wäre sein Wechsel dann ein so großer Verlust?
Vielleicht ist es sogar gut, dass er nicht in drei Jahren frustriert beim FC Bayern München seine Karriere beendet. Dann hätte es geheißen: Der hat auch nicht den passenden Moment zum Wechsel gefunden. Wenn er drei Jahre hier auf der Bank sitzt, bröckelt sein Ansehen viel mehr, als wenn er zu Manchester United geht und dort noch einmal etwas Anderes in seiner Laufbahn sieht.
Lassen wir es doch einfach gut sein. Fairer als wie es Bayern München und Bastian Schweinsteiger gerade tun, kann man sich doch gar nicht einigen. Shake hands, es waren 13 geile Jahre. Irgendwann kommt Schweinsteiger sowieso zurück.
Mein erstes fußballerisches Idol war Oliver Kahn. Ich konnte mir noch 2008 nicht vorstellen, wie der FC Bayern München ohne Oliver Kahn sein würde. Aber auch das funktionierte, wenn auch mit Anlaufschwierigkeiten. Bayern München wird es auch ohne Bastian Schweinsteiger geben und darauf sollten wir den Blick richten: Wie können wir den Wechsel kompensieren?
Lasst uns nach vorne schauen. Den Blick zurück können wir in der Hall of Fame werfen, in der ein riesengroßes Trikot mit der Nummer 31 hängt, für einen der besten Spieler unserer Vereinsgeschichte. Aber es ist auch ein tolles Merkmal für Stärke, wenn man sagt: Ich möchte noch einmal was Anderes sehen.
Für mich ist das kein "Tschüss", sondern ein "Auf Wiedersehen".
Ich kann durchaus verstehen, dass Guardiola Schweinsteiger nicht mehr als Stammspieler sieht. So ehrlich sollte man sein.